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 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  Evangelische Akademie Loccum, D-31547 Rehburg-Loccum
Rubrik:Umweltschutz    Datum: 09.01.2002
Elektrosmog
Öffentliche Vorsorge und Strahlenrisiken Tagung der Evangelischen Akademie Loccum vom 11. bis 13. 2. 2002
Inhalt
Bis 2005 wird im Zuge des Aufbaus des UMTS-Netzes die Zahl der Sendemasten für den Mobilfunk in Deutschland mehr als verdoppelt - auf dann rund 100.000 Anlagen. Vielerorts sto¯en jedoch die bekannt werdenden Standortentscheidungen auf erhebliche öffentliche Proteste, die sich vor allem aus Ängsten vor möglicherweise bisher unterschätzten Gesundheitsgefahren nähren.

Im Juli 2001 trafen die kommunalen Spitzenverbände mit den sechs UMTS-Betreiber-Unternehmen eine dahingehende freiwillige Vereinbarung, bei der Suche nach Standorten für Sendeanlagen die betroffenen Gemeinden frühzeitig zu informieren und ihnen Mitsprache zu ermöglichen. Neben der von vielen kritischen Verbänden immer wieder geforderten Absenkung der zulässigen Strahlungsgrenzwerte eröffnet so die öffentliche Risikokommunikation ein Instrument der Vorsorge gegen etwaige Risiken.

Vor diesem Hintergrund wurden das Niedersächsische Landesamt für Ökologie und das Niedersächsische Landesgesundheitsamt mit der Durchführung einer Studie beauftragt, die eine umfassende Bestandsaufnahme zum gegenwärtigen Wissen über die Risikopotentiale elektromagnetischer Felder zum Ziel hat. Die bis dahin verfügbaren Ergebnisse der Studie werden vorgestellt, um auf dieser Grundlage die Erörterung der offenen Fragen fortzuführen, die der Ausbau der Mobilfunksysteme für die öffentliche Gesundheitsvorsorge aufwirft - unter besonderer Berücksichtigung der ethischen wie auch der volkswirtschaftlichen Aspekte einer optimalen öffentlichen Gesundheitsvorsorge.

Wir laden Sie herzlich ein, gemeinsam mit einer Reihe von Fachleuten über verschiedene Ansätze zur Lösung der hier zum Ausdruck kommenden Interessenkonflikte zu diskutieren. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auch der eigenen "Kirchturmpolitik" gelten: Wie halten wir es mit Sendeanlagen auf dem eigenen Dach?

Dr. Andreas Dally, Tagungsleiter

Das Programm
Montag, 11. Februar 2002
15:30 Uhr Anreise zum Kaffee/Tee
16:00 Uhr Begrü¯ung und Einführung in die Tagung
Dr. Andreas Dally, Ev. Akademie Loccum

Öffentliche und private Vorsorge beim Schutz vor elektromagnetischen Feldern
Wolfram König, Präsident, Bundesamt für Strahlenschutz, Salzgitter

17:10 Uhr Woher die Aufregung?

Biologische Wirkungen elektromagnetischer Strahlungen und deren medizinische Relevanz - Indizien und Befürchtungen
Prof. Dr. Rainer Frentzel-Beyme, Umweltepidemiologe, Bremer Institut für Präventionsforschung und Sozialmedizin (BIPS)
Siegfried Zwerenz, Bürgerwelle, Tirschenreuth
Prof. Dr. Alexander Lerchl, Internationale Universität Bremen

19:30 Uhr Was steht auf dem Spiel?

Absehbare Entwicklungen auf dem Gebiet der Telekommunikation und deren Bedeutung für die öffentliche Gesundheitsvorsorge
Prof. Dr. Heyo Eckel, Präsident der Ärztekammer Niedersachsen, Hannover; Vorsitzender des Ausschusses "Gesundheit und Umwelt" der Bundesärztekammer
Prof. Dr. Karl Brinkmann, Forschungsverbund Elektromagnetische Verträglichkeit biologischer Systeme, TU Braunschweig
Dr. Hans-Peter Neitzke, ECOLOG-Institut, Hannover

Dienstag, 12. Februar 2002
9:30 Uhr Der Stand der Wissenschaft über die Risiken des "Elektrosmogs"
Dr. Roland Suchenwirth, Niedersächsisches Landesgesundheitsamt
Dr. Hauke Brüggemeyer, Niedersächsisches Landesamt für Ökologie

Vorstellung der Ergebnisse einer aktuellen Übersichtsstudie und deren kritische Befragung durch
Dr. Peter Nie¯en, nova-Institut GmbH, Hürth
Prof. Dr. med. Eduard David, Fakultät für Medizin, Universität Witten/Herdecke
Dr. Peter Wiedemann, Programmgruppe Mensch, Umwelt, Technik (MUT), Forschungszentrum Jülich GmbH

12:10 Uhr Wird die aktuelle Rechtslage dem Stand der Wissenschaft gerecht?

Thesen zur Diskussion von
Wolfgang Baumann, Rechtsanwalt, Würzburg

13:20 Uhr Gelegenheit zur Besichtung des 1163 gestifteten Zisterzienser-Klosters Loccum
16:00 Uhr Fortführung der Diskussion in arbeitsteiligen Gruppen zu unterschiedlichen Schwerpunkten
  • Offene Fragen für die weitere Forschung
    Moderation: Dr. Christoph Revermann, Fachbereichsdirektor, Verbraucherzentrale Bundesverband e.V., Berlin
    Expertise: Prof. Dr. Alexander Lerchl, Bremen
    Prof. Dr. Rainer Frentzel-Beyme, Bremen
    Dr. Uwe Kullnick, Siemens AG, München
    Dr. Lebrecht von Klitzing, Internationales Institut für Biophysik, Neuss
    Dr. Rüdiger Maier, Universität Mainz
       
  • Handlungsmöglichkeiten für Behörden
    Moderation: Dr. Peter Wiedemann, Jülich
    Expertise: Johannes Grützner, Ministerium für Umwelt, Natur und Forsten des Landes SH, Kiel
    Prof. Dr. Bijan Kouros, Sozialministerium Baden-Württemberg, Stuttgart
        
  • Gewährleistung kompetenter Entscheidungsfindung
    Moderation: Dr. Roland Suchenwirth, Hannover
    Expertise: Dr. Evi Vogel, Bayerisches Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen, München
    Dr. Klaus Trost, Wissenschaftsladen Bonn e.V.
       
  • Gute Praxis bei der Standortsuche für Sendeanlagen - auch auf Kirchentürmen(?)
    Moderation: Dr. Frank Claus, Dortmund
    Expertise: Britta Rook, Arbeitsstelle Umweltschutz im Amt für Gemeindedienst, Hannover
    Dr. Gudrun Kordecki, Institut für Kirche und Gesellschaft, Iserlohn (angefragt)
19:30 Uhr Konflikte um elektromagnetische Felder:
Worin liegen Chancen der Mediation, worin nicht?
Dr. Frank Claus, iku - Institut Kommunikation & Umweltplanung GmbH, Dortmund
Mittwoch, 13. Februar 2002
9:30 Uhr Offene Fragen zur gesundheitlichen und vorsorgepolitischen Relevanz des "Elektrosmogs"

Resümee der Diskussionen der Vortage
Dr. Peter Wiedemann, Jülich
Siegfried Zwerenz, Tirschenreuth

Wie ist eine zuverlässige öffentliche Vorsorge gegen die Strahlungsrisiken des Mobilfunks zu gewährleisten?
Prof. Dr. Adolf Windorfer, Präsident, Niedersächsisches Landesgesundheitsamt, Hannover
Werner Schmid, Direktor, Bayerischer Gemeindetag, München
Immo von Fallois, IZMF - Informationszentrum Mobilfunk, Berlin
Renate Backhaus, Landesvorsitzende, BUND e.V. Niedersachsen, Hannover
N. N., Deutscher Bundestag oder Bundesrat

12:30 Uhr Ende der Tagung mit dem Mittagessen



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