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Rubrik:Wohnen    Datum: 17.11.1999
Gesünder leben, natürlicher wohnen
Möbel - was muss man beim Kauf beachten
Die Wünsche nach Natürlichkeit und gesundem Leben sind riesengroß. Ebenso groß ist die Unsicherheit, worauf man sich heute noch verlassen kann. Wer hätte nicht das Gefühl, dass zu viel gelogen und verschwiegen wird, gerade wenn es um Schadstoffe und Gifte, um mögliche Belastungen und Risiken geht.

Trauen Sie sich, diese Fragen zu stellen!
Nur so bekommen Sie Sicherheit, was in Ihren Möbeln drin ist, wie sie behandelt und ob sie ökologisch verträglich produziert wurden. Kaufen Sie erst, wenn Sie die Gewissheit haben, dass die Möbel so sauber und ökologisch wie möglich sind. Als kritischer und aufmerksamer Verbraucher helfen Sie sich und der Natur. Denn Sie machen handfeste Politik für ökologische Produkte und eine umweltgerechte Wirtschaftsweise. Die folgendenChecklisten sagen, was wichtig ist und worauf Sie achten sollten.

Basischeckliste Das ist immer wichtig:

Nachwachsende Rohstoffe?
  • Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft (kein Raubbau)?
  • Korpus und Fronten aus Massivholz? (Leimholz, 3-Schicht- und furnierte Tischlerplatte sind akzeptabel)
  • Keine Spanplatte, kein Tropenholz?
  • Langlebige handwerkliche Verarbeitung?
  • Leimlösungsmittel- und formaldehydfrei?
  • Materialien frei von Formaldehyd und Giftstoffen (Pestizide, Insektizide, Fungizide)?
  • Prüfzeugnisse von Umweltinstituten?

Checkliste Oberflächen
  • Offenporige "atmende" Oberflächen (Raumklima)?
  • Verwendete Öle und Wachse rein biologisch, z.B, Kräuteröl, Bienenwachs (keine künstlichen Ersatzstoffe)?
  • Oberflächen benutzerfreundlich (kleine Schäden leicht zu beheben - schleifen, wachsen, ölen)?
  • Prüfzeugnisse?


Checkliste Betten
  • Gestelle, Lattenroste, Matratzen metallfrei? (keine Magnetfeld-Anomalien)
  • Matratzen: natürliches Polstermaterial (Latex, Kokos, Stroh, Rosshaar etc.)?
  • Latexmatratzen: Mischungsverhältnis Naturlatex/Syntheselatex?
  • Kein Schaumstoff?
  • Polster, Drell und Auflage schadstoffgeprüft?
  • Decken, Unterbetten und Kissen 100% Naturmaterial?
  • Prüfzeugnisse von Umweltinstituten?


Checkliste Polsterbetten
  • Polstermaterial aus nachwachsenden Rohstoffen?
  • Mischungsverhältnis Naturlatex/Syntheselatex?
  • Gestell aus Massivholz (keine verdeckte Spanplatte)?
  • Bezugsstoffe aus Naturmaterialien?
  • Bezugsstoffe langlebig (Lichtechtheit, Scheuerfestigkeit, etc.)?
  • Polster sortenrein zu recyceln?
  • Prüfzeugnisse?


Auch Fragen zum Lebenszyklus helfen der Natur
Möbel müssen nicht nur sauber und unbelastet sein. Wichtig ist das der gesamte Lebenszyklus vom Rohstoff bis zum Recycling nach ökologischen Gesichtspunkten gestaltet wird. Denn hier entscheidet sich, wie schädlich ein Produkt für die Umwelt ist. Zeigen Sie Händlern und Herstellern, dass Sie Taten erwarten und nicht nur schöne Worte.

Wichtig ist:
Rohstoffe
Nachwachsende Rohstoffe sollten den Vorzug erhalten. Auf Ressoucenschonung und Nachhaltigkeit achten. Besonders wichtig ist der Anbau nach ökologischen Kriterien (z.B. Baumwolle: keine chemische Düngung, Verzicht auf Pestizide, Insektizide, keine Entlaubungsmittel). Für die Wahrung des natürlichen Gleichgewichtes Sorge tragen (kein Raubbau), bei tierischen Rohstoffen (z.B. Wolle) auch auf artgerechte Tierhaltung.

Gewinnung, Transport, Verpackung
Der (unvermeidliche) Verbrauch von Wasser, Luft und Energie sollte so gering wie möglich gehalten werden. Transportwege so kurz wie möglich, Schiene Vorrang vor LKW, Rohstoffveredelung ohne Chemie (soweit möglich), Rohstoffreinigung, Färbeprozesse etc. ohne Gewässerbelastung (spezielle Kläranlagen), Verpackung wiederverwendbar oder aus Recyclingmaterial.

Produktion
Optimale Rohstoffausnutzung und umweltgerechte Produktion müssen gewährleistet sein (Zeugnisse wie Öko-Audit/ISO 9001 als Groborientierung), ebenso drastische Reduzierung vom Emissionen und Abwässern (Klär- und Filteranlagen). Handarbeit ist gegenüber energieintensiver maschineller Produktion ökologisch sinnvoll und menschenfreundlich.

Recycling
Lenglebige Produkte (Verarbeitung) sind ökologisch sinnvoll, sie sollten die Möglichkeit der Wiederverwendung (Aufarbeiten) oder Weiterverwendung (Umbau) bieten und recycelbar sein. Alle Materialien müssen sortenrein getrennt werden können (keine Verbundstoffe) und sollten sich problemlos in den natürlichen Kreislauf wieder einfügen lassen.

So verschaffen wir uns mehr Sicherheit
Es wird, leider, viel zu viel gelogen. Sicherheit bekommt nur, wer kritisch nachprüft. Deshalb wurde vom Europäische Verband Ökologischer Einrichtungshäuser (EVÖE) ein Sicherungs- und Prüfsystem ins Leben gerufen: Öko-Control. Ziel ist es, für alle Beteiligten mehr Sicherheit zu bekommen durch genaue Vorgaben und klare Kriterien.

1. Prüfbogen
Für jedes Produkt, das der EVÖE anbietet, werden vom Hersteller ausführliche Informationen angefordert. Der Prüfbogen verlangt u.a. die lückenlose Volldeklaration sämtlicher Inhalts- und Hilsstoffe, Art und Herkunft des Materials (z.B. Holz/Wolle/Baumwolle), verwendete Leime, Farben, Wachse, Öle etc. und deren Hersteller, Nachweise der ökologischen Gewinnung der Rohstoffe.

2. Materialprüfungen
Um die Herstellerangaben zu überprüfen, werden in regelmäßigen Abständen Materialproben von unabhängigen Umweltinstituten auf die jeweils relevanten (Gift-) Stoffe untersucht, z.B. Formaldehyd bei Hölzern, Pestizide, Insektizide bei Wolle.

3. Stichproben
In unregelmäßigen Abständen führen Mitarbeiter des EVÖE Stichproben durch: bei den Herstellern unangemeldet und direkt in der Produktion. Sie nehmen zusätzliche Materialproben und kontrollieren die Einhaltung der Vorgaben.

Mit freundlicher Genehmigung des Europäischen Verbandes ökologischer Einrichtungshäuser e.V., Subbelrather Str.26a, 50823 Köln

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