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Rubrik:Politik    Datum: 20.01.2003
Aufruf an die Naturschutz- und Umweltverbände in Europa
Naturschutz und Klimaschutz sind mit Krieg unvereinbar - stellt Euch quer !
Liebe KollegInnen in den Natur- und Umweltschutzverbänden

Wie die SGV auch habt Ihr Euch den Schutz von Natur und Umwelt zum Ziel gesetzt. Dass hierbei die globale Klimaentwicklung maßgeblich Erfolge oder Mißerfolge beeinflußt, steht außer Zweifel. Wir alle wissen, dass der Schutz des Klimas ein ultimatives, hochaktuelles Gebot zur Sicherung der künftigen Lebensgrundlagen ist.

Die Maßnahmen zum Klimaschutz werden in Europa ökologisch und ökonomisch immer erfolgreicher. Trotz der Verweigerungshaltung verschiedener Staaten geht es auch weltweit, obwohl noch zu langsam, voran. Die Naturschutz- und Umweltverbände sind mit ihrer intensiven Arbeit seit Jahren der wichtigste Motor dieser positiven Entwicklung. Um sie weiter vorantreiben zu können, bedarf es vor allem eines Faktors: Frieden.

Sollte der sich anbahnende Irak-Krieg ausbrechen, werden er und die zu erwartenden Folgekonflikte die bisherigen ökologischen Erfolge weitgehend zu nichte machen. Der Klimaschutz selbst wird schon jetzt mit Füßen getreten: allein der Truppenaufmarsch am Persischen Golf setzt ungeheure Mengen an klimawirksamen Schadgasen frei. Der, nüchtern betrachtet, völlig überflüssige Krieg würde ein Vielfaches davon in die Atmosphäre blasen.

Zudem gilt der drohende Krieg besonders seitens der USA-Ölindustrie der Eroberung von Erdöl, das mit zu den Hauptverursachern der Klimakatastrophe zählt. Was kurzsichtig und verrückt ist: Das Fixieren auf das gewinnbringende Geschäft mit dem Öl wird den Ausstieg aus der fossilen Energiewirtschaft hinauszögern, obwohl die Weltölvorräte beim gegenwärtigen Verbrauch theoretisch noch maximal 40 Jahre reichen, real eventuell 30 Jahre.

Kurzum: Ein Irak-Krieg wird die Klimakatastrophe enorm beschleunigen und dem bitter notwendigen, ökologischen Umbau der Weltwirtschaft entscheidende Ressourcen entziehen. Und er wird, gleichsam nebenher, die Deklaration der AGENDA 21 von Rio zertreten, auch durch die humanitäre und soziale Katastrophenspirale, die ein jeder Krieg nach sich zieht. Unsere Welt kann sich, auch wissenschaftlich betrachtet, Kriege nicht mehr leisten.

Wir als Umwelt- und Naturschutzverbände dürfen der Kriegstreiberei nicht zaghaft oder gar tatenlos zusehen, da wir sonst in kurzer Zeit vor den Scherben aller ökologischen Anstrengungen stehen. Jetzt am Anfang des Jahres 2003 definieren sich Natur- und Klimaschutz vor allem über den konsequenten Widerstand gegen jede Art von Krieg. Die SGV ruft alle Naturschutz- und Umweltverbände auf, sich eindeutig und sehr lautstark gegen den drohenden Krieg zu wenden. Nutzt all Eure Möglichkeiten, Verbindungen und gewaltfreie Aktionsformen. Verstärkt das weltweit einsetzende Konzert gegen den Irak-Krieg mit Eurer Stimme. Die Politik muss eindeutig gegen den Krieg stimmen (und nicht sich raushalten). Und vergesst nicht: Die Zeit drängt.

Wir wünschen Euch und uns gemeinsam Mut und Erfolg.

Für die SGV:
Dr. Wolfgang Dennhöfer, Reiner Hildebrand, Ferdinand Junius, Britta Kress, Dr. Hans-Otto Wack

Schutzgemeinschaft Vogelsberg e.V. (SGV)


Geschäftsstelle: Dr. Hans-Otto Wack;
Licher Strasse 19, D - 35447 Reiskirchen

Fon: (0049) 06408 / 610540, Fax: / 968628; e-mail: Sgv-ev@web.de 20.1.2003



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