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Presse-Stelle:  Der Spatz - Alternativer Anzeiger für Bayern, D-80999 München
Rubrik:Essen u. Trinken    Datum: 08.10.2002
Es muß nicht immer Wurst sein
Vielfältige Bio-Brotaufstriche für verwöhnte Gaumen von Norbert Suchanek
Jeden Tag Margarine oder Butter und Wurst. So war es bei uns früher zu Hause gewesen. Und mit gleichem, nachhaltigen Grausen erinnere ich mich an das tägliche Abendbrot während eines Krankenhausaufenthalts in meiner Kindheit: Dünner, fast geschmackloser Pfefferminztee und Margarine-Brot belegt mit irgendeiner langweiligen, hellrosafarbenen Wurst - 14 Tage lang. Diese eintönigen, grauen Zeiten sind zum Glück nicht nur für mich vorbei.

Dank vernünftigerer Ernährungsratschläge und einer innovativen Bio-Branche gibt es heute gesunde Wurst-Alternativen zu hauf, die nicht nur "bio" sind, sondern auch ausgezeichnet schmecken - Ausnahmen bestätigen nur die Regel. Oft kommen dabei auch alte Rezepte aus der traditionellen mediterranen Küche zum Einsatz.

Da gibt es den klassischen Olivenaufstrich aus schwarzen Oliven, Öl, Knoblauch und Petersilie, den "rustikalen Hausmacheraufstrich" aus Getreidesorten und die exotischen Vegetarierpasteten mit zum Beispiel Shiitake-Pilzen oder Cashew-Nüssen. Ein Blick durch den Bioladen zeigt, daß die Namen dieser Aufstriche nicht weniger variantenreich sind als die Zutaten. Sie reichen rund um den Globus von "Romana" über "Siciliana" bis "Mexicana" und "Inka" nach "Hokkaido." Natürliche kommen alle diese Bio-Gaumenfreuden gänzlich ohne Gentechnik und ohne künstlich zugesetzte Aromen aus.

Auch Pesto schmeckt auf dem Brot

Oft ist Bio-Nährhefe die Basis für diese "vegetarischen" Pasteten, die vielfältig mit Paprika, Pilzen oder anderen Geschmacksträgern aus den Gemüse- und Kräutergärten der Welt hergestellt sind. Wem diese Vielfalt noch nicht reicht, der kann auch mal zu Soßen als Aufstrich greifen. Denn die von rot bis grün angebotenen klassischen Nudelsoßen wie "Pesto" aus Ligurien eignen sich nicht nur zu Pasta. Sie schmecken ebenso lecker auf dem Brot. Selbst ausprobieren ist hier gefragt.

Süße Aufstriche zum Verfeinern

Umgekehrt macht sich so mancher süßer Brotaufstrich auch gut beim Backen oder im Joghurt, Quark und im Müsli. Es gibt sogar Bio-Aufstriche, die sich als Zitronat- und Orangenersatz in der Lebkuchenbäckerei eignen. Selbstverständlich stammen die Zutaten einer Öko-Marmelade aus dem kontrolliert biologischen Anbau, auch der verwendete Zucker. Als Geliermittel kommen in der Regel der aus Apfel- und Zitronentrester hergestellte Pektin oder das aus Meeres-Rotalgen gewonnene Agar-Agar zum Einsatz. Die aus Tierkörperverwertungsanstalten stammende Gelatine hingegen hat nichts in Bio-Aufstrichen zu suchen.

Zuckerfreie Alternativen zur Marmelade sind Muse. Da gibt es zum Beispiel ungarischen Bio-Zwetschgenmus aus wildwachsenden Früchten. Das schmeckt nicht nur gut auf dem Brot, sondern eignet sich gleichfalls als Zutat im traditionellen Zwetschgenknödel. Bio-Fruchtmuse sind im Grunde ein 100prozentiges, reines Fruchtkonzentrat. Ausnahme ist zum Beispiel das Sauerkirschmus, dem etwas Honig zugefügt ist.

Besonders bei Kindern beliebt sind die verschiedenen Nußmuse. Der Bio-Handel bietet hier reichhaltige, ökologische Alternativen, zur konventionellen "Industrie-Nutella". Auch auf frisch zubereiteten französischen Crepes oder im Croissant schmecken die garantiert gentechnik freien Bio-Nußmuße.

Gesündere Kinder durch Bio-Aufstriche

Insgesamt zeigen die vielfältigen Brotaufstriche, daß "Früher" nicht alles besser war. Denn weniger Wurst, weniger Fleisch und weniger tierische Fette ist oft "mehr". Dies gilt besonders für Kinder. Eine überwiegende vegetarische Ernährung beugt schließlich ernährungsabhängigen Krankheiten vor und schafft auch schlankere Kinder. Dies ist so wichtig wie nie. Seit 1985, so Eltern für unbelastete Nahrung (EfuN), hat sich nämlich die Zahl der übergewichtigen Jungen verdoppelt und die der übergewichtigen Mädchen sogar verdreifacht. Hauptschuld ist der zunehmende Bewegungsmangel bei Kindern (das war Früher besser) und die trotz allem immer noch zu weit verbreiteten, falschen Ernährungsgewohnheiten mit zu viel konventioneller Wurst und viel Fast Food. Ein geringer Verzehr von konventioneller Wurst bedeutet aber nicht nur weniger Übergewicht, sondern auch weniger BSE- und Antibiotika-Risiko, weniger globaler Energieverbrauch und weniger Belastungen für die "Dritte Welt", da die Futtermittel der konventionellen Tierzucht vor allem dort auf Kosten der lokalen Bevölkerungen und des Regenwaldes angebaut werden.

Einen ökologischen Nachteil haben allerdings auch einige der Bio-Brotaufstriche: Einige Bio-Firmen bieten nämlich einige Produkte in umweltschädlichen Aufreißdosen und mit oft zu geringem Inhalt an. Da ist es ökologischer und preisgünstiger, wenn man sich die Aufstriche selbst aus Bio-Zutaten frisch zubereitet.

Hier ein Rezept-Tip von Eltern für unbelastete Nahrung:

Olivenaufstrich für vier Personen:


350 g schwarze Oliven, evtl. 1 Tl Kapern, 1 Bund Petersilie, 2 El Olivenöl, 1 Knoblauchzehen, Salz und Pfeffer.
Das ganze nach der Reihe fein hacken und evtl. pürieren.
Schmeckt am besten auf einem frisch gebackenen Bio-Weißbrot.<



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