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Presse-Stelle:  Verein gegen tierquälerische Massentierhaltung e.V., D-24226 Heikendorf
Rubrik:Umweltschutz    Datum: 19.07.2002
Adrenalin im Blut und Anrufung Allahs schützen Opfer vor Leid,
meint evangelische Kirche zum Schächten
Sie werben um Verständnis für das Schächten, die beiden Herren Prof. Wilhelm Wegner und
Diplomlandwirt Hans-Joachim Roos. Ihre Argumente stellen den Menschen auf eine Stufe mit der unreflektiert handelnden Kreatur:

Ein Tier, das dem Prozess des Schächtens betäubungslos unterworfen ist, "leidet vermutlich weniger als durch den Riss einer Großkatze, ganz zu schweigen von der Beute hetzender Carniden".

Dass dem Menschen moralisch wie (tierschutz-)gesetzlich aufgetragen ist, vermeidbares Leid zu ersparen, wird offenbar völlig ignoriert. Leid zuzufügen ist offensichtlich akzeptierbar angesichts dessen, dass dieses Leid noch steigerbar wäre, - Äußerungen, die im Namen der evangelischen Kirche in Hessen und Nassau schriftlich getätigt werden!

Interessant auch die Erkenntnis, dass "die demütige Haltung des Schlachtenden (...) und die Anrufung Allahs" "wesentlich zu Angstvermeidung des Schlachttieres und zur Wahrung seiner kreatürlichen Würde" beitrügen. Selbst extreme Befürworter werden wohl kaum je ernsthaft behaupten, dass Tiere, noch dazu solche, die überwiegend in deutschsprachiger Umgebung großgezogen wurden, arabische Anrufungsformeln wenigstens dem Sinn nach zu erfassen in der Lage sind und sich in ihrer physischen Qual psychisch beruhigt fühlten durch religiös-rituelle Akte, die auf die Wahrung ihrer kreatürlichen Würde abzielen.

Und wer da meint, Kirche verurteile Grausamkeit und mache sich zum Anwalt wehrloser Opfer, der klopft in Hessen und Nassau vergebens an diese Tür:

"Der Adrenalinschock erspart Beutetieren und anderen Opfern gewaltsamer Handlungen viel an Schmerzen und Ängsten."

Wozu eigentlich noch Gesetze gegen Mord und Totschlag? Alles halb so schlimm. Wer leidet, hat nicht genug Adrenalin im Blut oder die falsche Einstellung.

Den Opfern bleibt am Ende von diesen Christusvertretern nicht viel zu erhoffen. Gott sei Dank, es gibt nicht nur diese.

Der VgtM fühlt sich in der Pflicht, darauf hinzuweisen, dass unter seinen Mitgliedern auch bekennende Christen zu finden sind, die sich der Position der evangelischen Kirche von Hessen und Nassau nicht anschließen, sondern sich vielmehr als Christen von einer solchen Einstellung gegenüber Schutzbedürftigen distanzieren. Es besteht darüber hinaus auch Hoffnung, dass nicht die komplette evangelische Kirche diese Meinung teilt. Das nordelbische Kirchenamt beispielsweise ließ uns wissen, dass für Herbst dieses Jahres seine Stellungnahme zum Thema erwartet werden darf.


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Regina Jaeger, Dipl.-Ing. agr. (im Auftrag des Vorstandes)



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