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Wie eine kleine Maus huscht der Waldbaumläufer den Baumstamm hinauf. Oder ist es ein Gartenbaumläufer, der mit langem Schnabel Insekten aus der Rinde pickt? Wer diese beiden optischen Zwillingsvögel am Gesang unterscheiden kann, ist beim "Monitoring häufiger Brutvögel" goldrichtig. An ihrem Ruf sind die kleinen Vögel klar erkennbar, denn zwischen "si-si-drrrrr-si-drrr" und "tüüt-e-TIT" ist doch ein großer Unterschied. Seit 20 Jahren sind Ehrenamtliche in ganz Deutschland unterwegs und kartieren auf ihren Probeflächen rund 20 bis 40 Brutvogelarten. In Baden-Württemberg haben seit Start des Programms in Summe 400 Vogelbegeisterte mehr als 13.000 Kartierungen durchgeführt. Eine enorme Leistung und Grundlage für wissenschaftliche und politische Publikationen wie die Rote Liste der Brutvögel, den nationalen Brutvogelatlas sowie Indikatoren zur Biodiversität. Damit tragen sie zur frühzeitigen Erkennung von Umweltveränderungen bei, die sich in den Beständen der häufigen Vogelarten widerspiegeln. Alarmierende Zahlen zeigen Handlungsbedarf Zum 20-jährigen Jubiläum des "Monitoring häufiger Brutvögel" (MhB) hat das NABU-Vogelschutzzentrum in Mössingen (Kreis Tübingen) zusammen mit dem Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA) aktuelle Ergebnisse auf Landesebene veröffentlicht. Weil es von allen Vogelmonitoringprogrammen die höchsten fachlichen Anforderungen an die Mitarbeitenden stellt, wird das MhB gern als Königsdisziplin bezeichnet. Statt nur einzelne Arten oder Artengruppen sollen bestmöglich alle vorkommenden Vogelarten erkannt werden. "Dank des langjährigen Engagements unserer ehrenamtlichen Vogelbeobachtenden können wir heute statistisch belastbare Trends für 40 Vogelarten in Baden-Württemberg berechnen. Die Ergebnisse sind leider alarmierend. Es nehmen deutlich mehr Arten im Bestand ab als zu. Viele ehemals weitverbreitete Arten, wie Feldlerche und Goldammer, verschwinden von den Ackerfluren. Besonders betroffen ist der Feldsperling, dessen Tschilpen an vielen Orten bereits verstummt ist", sagt Christine Mödinger vom NABU-Vogelschutzzentrum, das die Erfassung der Vogeldaten im Auftrag der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) landesweit koordiniert. Appell an die Politik "Wir appellieren eindringlich an Bundes- und Landesregierung, ihre Hausaufgaben im Naturschutz zu machen. Deutschland muss den Vorgaben aus Brüssel zum Schutz der Biodiversität nachkommen. Eine naturverträgliche Landwirtschaft ist der Schlüssel zur Rettung der Feldvögel, deren Bestände dramatisch abnehmen. Das heißt: Versprechen einlösen, Pestizidverbrauch senken, Förderung von Brachen attraktiver gestalten und Bewirtschaftung extensivieren", betont der NABU-Landesvorsitzende Johannes Enssle. Einstiegsseminar zur Brutvogelerfassung am 8. März Von Amsel bis Zilpzalp - wer die rund 40 häufigen Brutvögel im Südwesten anhand von Stimme und Gestalt sicher bestimmen und kartieren kann, gerne in der Natur unterwegs ist und sich nicht vor frühem Aufstehen scheut, ist beim MhB genau richtig. Der NABU lädt ehrenamtliche Vogelbegeisterte ein, eine eigene Fläche zu betreuen und dort die Vögel zu erfassen. Für alle Newcomer findet am Samstag, 08.03.2025 von 13 bis 17 Uhr im NABU-Vogelschutzzentrum Mössingen ein Einstiegsseminar statt. Infos und Anmeldung: mhb@NABU-Vogelschutzzentrum.de. Für den zeitlichen Einsatz erhalten die Ehrenamtlichen eine vom Land Baden-Württemberg finanzierte Aufwandspauschale. Hintergrund:
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