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Im Jahr 2022 verzeichnete die Ostsee regional die drittwärmsten bis wärmsten Sommer- und Herbsttemperaturen an der Oberfläche seit 1997. Zusätzlich traten mehrere marine Hitzewellen auf. Das heißt: über einen Zeitraum von mindestens fünf Tagen stiegen die Temperaturen höher als 90 Prozent der Werte, die über 30 Jahre für die gleichen Tage und die gleiche Region ermittelt wurden. Marine Hitzewellen entstehen unter anderem durch das lokale Wettergeschehen oder auch Strömungsänderungen im Meer. Sie beeinträchtigen nicht nur die Meeresumwelt, sondern auch den Menschen. Zum Beispiel können sie Algenblüten verursachen, die gesundheitsgefährdend sind. Besonders betroffen war im Jahr 2022 die westliche Ostsee. Dort gab es sieben Hitzewellen, die insgesamt fast 100 Tage andauerten. Die intensivsten Hitzewellen registrierte das BSH allerdings im nördlichen Teil der Ostsee, wo die Temperaturen erstmals um fast 10 Grad über das langjährige Mittel stiegen. Auch in der Tiefe gibt es Hitzewellen Die Studie ergab zudem, dass marine Hitzewellen auch in der Tiefe vorkommen. Das Team untersuchte zum Beispiel die Messstation "Northern Baltic", wo das Wasser über 100 Meter tief ist. Die Daten belegen, dass marine Hitzewellen in der oberen Schicht zu einer anderen Zeit auftreten als in den unteren Schichten. Die Analyse einer Datenreihe seit 1993 verdeutlicht, dass marine Hitzewellen in der Ostsee zunehmen. An der BSH-Station "Leuchtturm Kiel" stiegen sie um 0,73 Ereignisse pro Jahrzehnt, an der Station "Northern Baltic" um 0,64 Ereignisse pro Jahrzehnt. Claudia Hinrichs, BSH-Wissenschaftlerin und Co-Autorin der Studie, erklärt: "Je wärmer die Meere sind, desto häufiger treten marine Hitzewellen auf und desto länger dauern sie an. Dies ist eine direkte Folge des Klimawandels. Wir erwarten daher in Zukunft vermehrt Hitzewellen im Meer." Langjährige Datenreihen offenbaren Hitzewellen Das BSH verfügt über umfangreiche Temperaturdaten der deutschen Meeresgewässer, die von Satelliten und Modellen sowie Messungen von Stationen und Schiffen stammen. Das Team wertet täglich Satellitendaten aus und analysiert seit 1996 wöchentlich die Oberflächentemperaturen der Ostsee. Die Autorinnen und Autoren der Studie nutzten Messungen von Stationen und einen Modelldatensatz, der für den europäischen Copernicus-Dienst zur Überwachung der Meeresumwelt produziert wurde. Das BSH beteiligt sich unter anderem am operationellen Betrieb des Vorhersagezentrums Ostsee des marinen Copernicus-Dienstes. Internationale Zusammenarbeit für Überwachung der Meere Hitzewellen treten nicht nur in der Ostsee, sondern in vielen Teilen des Ozeans immer häufiger und intensiver auf. Anja Lindenthal, BSH-Wissenschaftlerin und Co-Autorin der Studie, betont: "Steigende Meerestemperaturen haben Auswirkungen auf alle Aspekte der Meeresumwelt - von der Artenvielfalt über die Chemie des Meeres bis zum globalen Klima." Das BSH hat die Studie in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern von der Technischen Universität Tallinn durchgeführt und als Teil des 8. "Ocean State Report" des marinen Copernicus-Dienstes veröffentlicht. Der Bericht bietet einen globalen Überblick über das Meeresklima und den Zustand des Ozeans, um sich an den wandelnden Ozean anzupassen sowie die Auswirkungen extremer Ereignisse im Ozean zu mildern. Weitere Informationen:
1000 Beschäftigte in über 100 unterschiedlichen Berufen engagieren sich an den Standorten in Hamburg und Rostock sowie auf fünf Vermessungs-, Wracksuch- und Forschungsschiffen. Das BSH ist eine Bundesoberbehörde und Ressortforschungseinrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV). Das BSH. Schifffahrt. Klima. Daten. Und viel Meer.
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