Ein Service von![]() | |||||||||||||||||||||||
Dauergängelung mit Verboten und Auflagen Es geht letztlich um weit mehr: um eine überbordende Regulierungspolitik mit Vorschriften, Verboten, Geboten und Restriktionen bis in die kleinsten Winkel - von der Düngung bis zur Grünlandnutzung. Sogar für den Fruchtwechsel gibt es seit letztem Jahr Vorgaben und ab 2024 sollen 4 Prozent der Ackerflächen zwangsweise stillgelegt und in Grünland umgewandelt werden! Angeblich für den Klimaschutz. Betriebe in Deutschland können schon lange nicht mehr frei und vernünftig fachlich und betriebswirtschaftlich planen. Mit all den Einengungen sind sie auf Subventionen angewiesen. Wenn die jetzt kurzfristig wegfallen, gehen die Betriebe zugrunde. Werden wir absichtlich abgewickelt? Fairer Markt statt Subventionen Subventionen offenbaren, dass ein Betrieb es alleine nicht schafft. In einem grundsätzlich schief liegenden Markt muss man aber zu jedem Strohhalm greifen, um nicht unterzugehen. Das gilt auch für uns Erwerbsimker. Auch wir können mittlerweile im internationalen Wettbewerb nicht mehr überleben. Auch wir erhalten die Vergünstigungen bei Agrardiesel und KFZ-Steuer - darüber hinaus aber - anders als die Bauern - so gut wie nichts, obwohl wir zur Landwirtschaft zählen. Imker sorgen für Bestäubung - ohne Gegenleistung Mehr noch: Wir erbringen nebenher und bislang kostenfrei die Bestäubung, ohne die man nur magere und qualitativ schlechtere Ernten einfahren würde. Auch den Erwerbsimkern geht es schlecht und die ersten haben ihre Pforten bereits geschlossen. Deutschland lag einmal ganz vorn in der Honigproduktion Das war einmal ganz anders. In den 1960er Jahren lag das kleine Deutschland weltweit auf Platz 6 in der Honigproduktion! Bereits ab den 70er Jahren ging es dann stetig nach unten. Heute sind wir nicht einmal mehr unter den Top 20 zu finden. Woran liegt das? Politik muss planbare Marktbedingungen schaffen Dass der Markt immer schwieriger wird, hat viele Gründe, darunter die stetig steigenden Produktionskosten von Benzin, Heizung, Strom, Löhnen und jetzt sogar Zucker. Der Preis für unser Bienenwinterfutter hat sich allein im letzten Jahr verdoppelt. Noch schlimmer sind die offenen Tore für Honigimporte aus Übersee nach Europa. Durch Freihandelsabkommen und damit Wegfall von 17 % Zoll auf Importhonige, v. a. aus Asien wird der europäische Markt mit billigem Honig geflutet. Gleichzeitig haben die USA ihren eigenen Grenzen geschützt - mit Importstopp und hohen Handelszöllen: 50.000 Tonnen Honig pro Jahr, die jetzt zusätzlich in Europa aufschlagen. Die Folge: Ein massiver Umsatzrückgang für uns in 2023 bis zu 40 %. Deutscher Qualitätshonig kann preislich hier nicht mehr mithalten. Wir vom Berufsverband der Erwerbsimker (DBIB) rechnen in den nächsten 2 bis 3 Jahren mit einem Erwerbsimkersterben von bis zu 50 %. Wieder Wortbruch von der Politik Cem Özdemir hat sein Wort schon wieder gebrochen. Noch im Dezember 23 sagte er zu Journalisten, dass er selbst die Kürzung des Agrardiesels "für problematisch" halte und sie "verhindern" wolle. Dennoch wird sie jetzt umgesetzt, wenn auch etwas aufgeweicht. Wir brauchen endlich eine ehrliche und glaubwürdige Politik, die unseren Markt schützt, nicht eine, die erst Gelder verteilt und dann wieder wegnimmt. Landwirten und Imkern fehlt die betriebliche Perspektive und Planungssicherheit. Steuersenkung und Strafzölle sind auch gut fürs Klima Der Deutsche Berufs- und Erwerbsimkerbund (DBIB) schließt sich grundsätzlich den Bauernprotesten an. Wir unterstützen die kommende "Wir haben es satt"-Demo am 20. Januar in Berlin <(a href=https://www.wir-haben-es-satt.de/ target=_blank>www.wir-haben-es-satt.de/). Unser Ziel ist aber nicht, langfristig weiter auf eine überbürokratisierte direkte Subventionspolitik zu setzen. Langfristig müssen wir davon weg. Wir Erwerbsimker brauchen Steuersenkungen in verschiedenen Sektoren. So hilft es uns nichts, wenn bis 70 Bienenvölker die Einkommenssteuer pauschaliert ist. Hier muss man mit mindestens 700 Völkern rechnen. Alles andere sind Zahlen für Hobbyimker. Wir brauchen abschreckende Zölle auf unnötige Importe aus weit entfernten Ländern, gerade für Produkte, die wir selbst erzeugen können. Und: Die angebliche Abschaffung "klimaschädlicher Subventionen" wie es die Ampel behauptet, fördert doch nur die klimakatastrophalen Unmengen an Importen, wenn unsere Wettbewerbsfähigkeit für heimische Nahrungsmittel unmöglich gemacht wird und die Preise steigen Klimaschutz durch heimische Produktion In einem fairen Markt ohne Einmischung in unsere Arbeit, brauchen wir dann auch keine Subventionen mehr. Es ist Zeit, nicht immer nur an einzelnen Schrauben zu drehen. Es muss ein umfassendes klug durchdachtes Neukonzept her, das die heimische Nahrungsmittelproduktion anheizt und die Bioproduktion fördert, und nicht sie zum Aufgeben zwingt. Damit kommt dann auch ein echter Klimaschutz ganz von selbst. von Janine Fritsch/DBIB
| |||||||||||||||||||||||
Lesen Sie weiter auf www.ECO-World.de, dem Portal für ein bewusst genussvolles Leben & ökologisch nachhaltiges Handeln. |