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Nach der langen Zeit der sozialen Isolation von Heranwachsenden sieht es der Landesverband als geboten an, Klassenfahrten nun ausdrücklich zu fördern, um dabei sowohl entstandene Lernlücken zu schließen als auch den Kindern und Jugendlichen Möglichkeiten der Begegnung und der Persönlichkeitsbildung zu eröffnen. Mehrere Studien (u.a. Deutsches Jugendinstitut) hatten bestätigt, dass Gemeinschaftserlebnisse unverzichtbar sind. Hinzu kommt der wirtschaftliche Aspekt von Klassenfahrten. Das bayerische Jugendherbergswerk hatte im Geschäftsjahr 2020 in Folge des Verbots von Klassenfahrten einen Gäste-Einbruch von 60 Prozent hinnehmen müssen. Seitdem das Bayerische Kultusministerium Klassenfahrten wieder gestattet, zeichnet sich zwar eine Trendwende ab - an die Bilanz des Jahres 2019 reichen die aktuellen Wirtschaftszahlen längst nicht heran. Bilanz 2019 bis 2021: massive Einbußen Übernachtungen 2019 Schulen: 372.000 | Familien: 253.000 | Gesamt: 1.000.000 Übernachtungen 2020 Schulen: 73.000 | Familien: 178.000 | Gesamt: 385.000 Übernachtungen 2021 (Hochrechnung) Schulen: 100.000 | Familien: 180.000 | Gesamt: 455.000 Michael Gößl, geschäftsführender Vorstand im Landesverband: "Ein positives Signal für unsere eigene wirtschaftliche Leistungsfähigkeit ging in den letzten Monaten von der Gästegruppe 'Familien' aus. Besonders in den Ferienmonaten konnten wir hier eine deutliche Steigerung der Zahlen verzeichnen. Wir können also nicht nur Schule, sondern sind auch für andere Gäste attraktiv - kompensieren können wir den massiven Einbruch bei Klassenfahrten damit jedoch nicht." Durch Familien werden derzeit knapp 40 Prozent der Buchungen und Umsätze im Landesverband generiert. In diesem Zusammenhang richten die Jugendherbergen in Bayern einen dringenden Appell an das Bayerische Kultusministerium und erfahren dabei Unterstützung von Eltern- und Lehrerverbänden. Um die körperlichen und seelischen Folgen der Pandemie für Kinder und Jugendliche aufzufangen und um entstandene Lernrückstände und Bildungsbenachteiligungen abzubauen, soll das zuständige Ministerium künftig eine ausdrückliche Empfehlung an Schulleitungen und Eltern aussprechen, auf Klassenfahrt zu gehen. Klaus Umbach: "Klassenfahrten sind keine 'verlorene Zeit für Spaß und Faulenzen'. Die Jugendherbergen in Bayern plädieren dafür, diese Form der sozialen Interaktion als Mehrwert für Heranwachsende seitens der Staatsregierung deutlich aufzuwerten. Schulen und Träger der freien Jugendhilfe sind gefordert, bestmögliche Bedingungen für eine gelingende Bildungsbiografie zu schaffen." Neue Formen, wegweisende Inhalte Trotz der angespannten wirtschaftlichen Situation der Jugendherbergen in Bayern arbeitet der Landesverband weiter an der Umsetzung seines nachhaltigen Unternehmenskonzeptes. Der Verband selbst als auch die Angebote der Jugendherbergen werden demnach schrittweise analysiert und unter dem Blickwinkel von Nachhaltigkeit angepasst. Hierzu zählt u.a. die deutliche Erweiterung der angebotenen Lebensmittel und Produkte in BIO-Qualität, die Nutzung von Energie aus regenerativen Quellen oder die Kompensation von CO2-Emmissionen, die das Reisen verursacht. Bis Ende 2021 läuft dazu u.a. eine Pilotphase, um die Umstellung des gesamten Sortiments an Gemüse und Salat auf BIO-Produkte vorzubereiten. Die Themen aus der praktischen Arbeit des Verbandes fließen unmittelbar in Programmangebote für Schulklassen und interessierte Gäste ein - "Bildung für nachhaltige Entwicklung" gehört in den Jugendherbergen zum neuen festen Baustein und wird in ein- und mehrtägigen Seminaren und Workshops angeboten. Personal- und Fachkräftemangel spitzt sich zu Die Jugendherbergen in Bayern müssen als mittelbare Folge der Corona-Pandemie einen Mangel an Personal und Fachkräften bewältigen. Wie andere Betriebe der Hotellerie und Gastronomie fällt es den Jugendherbergen zunehmend schwerer, geeignete Mitarbeiter*innen zu finden, um die wachsende Nachfrage von Gästen bedienen zu können. Besonders in touristisch attraktiven Regionen können offene Stellen nur schwer besetzt werden. Das DJH setzt bei der Bewältigung dieser Herausforderung auf die Kooperation mit dem Branchenverband DEHOGA Bayern. Umbach: "Die Aufgaben, die vor uns liegen, sind enorm. Ziel bleibt, dass der Landesverband schnellstmöglich zu finanzieller Stabilität und Eigenständigkeit zurückkehrt. Das sichert die Überlebensfähigkeit des DJH als Arbeitgeber für ca. 700 Mitarbeiter*innen in Bayern - gewährleistet aber vor allem, dass unsere wertvollen und erprobten Bildungsangebote positive Wirkungen bei Kindern und Jugendlichen entfalten können. Als gemeinwohlorientierter Akteur in der Zivilgesellschaft hat das oberste Priorität für das DJH." Zum Jahresbericht und den Kennzahlen 2020
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