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In den europäischen Meeren sind rund 40 Prozent der wirtschaftlich genutzten Fischpopulationen überfischt, weltweit sind es sogar zwei Drittel, die überfischt oder bis an den Rand der Nachhaltigkeit bewirtschaftet sind. Einige Populationen können dadurch gar nicht mehr befischt werden, wie der östliche Dorsch oder der westliche Hering in der Ostsee. "Überfischung macht marine Ökosysteme anfälliger für die Auswirkungen des Klimawandels. Ein Ende der Überfischung ist die einfachste Möglichkeit, Fischpopulationen widerstandsfähiger gegenüber den Folgen des sich ändernden Klimas zu machen. Deshalb braucht es dringend ein nachhaltiges Fischereimanagement sowie effektive Meeresschutzgebiete mit ausreichend großen Nullnutzungszonen, in denen nicht gefischt wird", so Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH. "Am Beispiel Fische sieht man sehr deutlich, wie wichtig entschlossene politische Vorgaben in der Lebensmittelherstellung sind. Um die Überfischung zu stoppen, muss sich Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner im Oktober in den Verhandlungen für die Ostseefische für nachhaltige Fangquoten ohne Kompromisse und Ausnahmen einsetzen. Außerdem fordern wir die zuständigen Behörden auf, die Möglichkeiten, die ihnen für eine effektive Durchsetzung von Meeresschutzgebieten zur Verfügung stehen, endlich konsequent auszuschöpfen. Fischerei, Schiffsverkehr und Rohstoffabbau sind dort noch immer erlaubt. Mindestens 50 Prozent der Schutzgebietsflächen müssen komplett für die menschliche Nutzung tabu sein, damit sie effektive Rückzugsräume darstellen", so Ulrich Stöcker, Leiter des Fachbereichs Naturschutz und Biodiversität der DUH. Vermeintlicher Heilsbringer und einer der am schnellsten wachsenden Wirtschaftszweige der Nahrungsmittelerzeugung weltweit ist Aquakultur (Fischzucht), die jedoch massiv zur Überfischung der Meere beiträgt: Jeder fünfte gefangene Wildfisch endet derzeit in Form von Fischmehl und Fischöl in Aquakultur-Futtermitteln. Eine besonders schlechte Bilanz bei nicht nachhaltigen Aquakultur-Futtermitteln haben Fischfresser, wie z.B. Lachs. In deren Futter steckt ein besonders hoher Anteil an Fischmehl und Fischöl aus Wildfischen, wie Sardellen, Hering und Sardinen. Ein weiterer großer Bestandteil von Fischfutter ist Soja. Dieses stammt meist aus Südamerika, wo für dessen Anbau artenreiche Tropenwälder vernichtet werden. Das schadet der Artenvielfalt, setzt gespeicherten Kohlenstoff frei und heizt so die Klimakrise an. Verbraucherinnen und Verbraucher können weiterhin Fisch genießen, wenn sie auf bestimmte Dinge beim Kauf achten. So sollten nur regionale Fischprodukte und Aquakulturerzeugnisse konsumiert werden, die ohne Zugabe von Wildfisch gefüttert wurden. Zu diesen gehören z.B. Karpfen aus der Teichwirtschaft, Muscheln oder in geschlossenen Kreislaufsystemen in Europa gezüchtete Tilapia. Hintergrund: Der Erdüberlastungstag markiert den Tag im laufenden Jahr, an dem wir alle natürlichen Ressourcen der Erde für dieses Jahr aufgebraucht haben, d.h. wir haben bereits mehr Bäume gefällt und mehr Fische gefangen als natürlich wieder nachwachsen können. Links:
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