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Rubrik:Familie & Kind    Datum: 08.04.2020
Offener Brief: Corona bringt es an den Tag: Analoge Schule ist unverzichtbar!
"In Zeiten von Corona wird gepredigt, digitalisierter Unterricht löse fast alle Probleme", kritisiert Prof. Ralf Lankau vom Bündnis für humane Bildung. Dabei bringe gerade der Zwang zu Bildschirm-Unterricht ans Licht, wie unverzichtbar die analoge Schule sei - für Schüler, Lehrer und Eltern. Warum? Das erklärt ein offener Brief vom Bündnis. Titel: "Nicht digitaler, sondern analoger Unterricht ist das Grundmodell von Schule." Diese Botschaft hat auch prominente Befürworter gefunden; Erstunterzeichner sind u. a. der Philosoph Christoph Türcke, der Kinderarzt Herbert Renz-Polster und der Psychiater Manfred Spitzer.

"Der Mensch ist ein soziales Wesen - nichts kann die lebendige Begegnung von Lehrern und Schülern ersetzen", sind sich die Unterzeichner des Briefes sicher. Keine Technik oder Methode könne ablösen, was guten Unterricht ausmacht: "das leibhaftige Kooperieren von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in Klassenzimmern beim Lernen, Reflektieren und Erobern neuer Wissenshorizonte." Die "digitale Schule" habe aber "eine Auflösung des Klassenverbands" im Visier, sie gefährde die "vitale Lehrer-Schüler-Beziehung".

Gleichzeitig komme es beim Lernen zu einer "überzogenen, nicht altersgerechten Individualisierung". Das geschehe auf Kosten des Lehrers: "Er wird zum fernen Lernbegleiter oder zum reinen Aufgabenlieferanten degradiert." Vor diesem Hintergrund eigne sich Digitaltechnik "ausschließlich und erfolgreich als Ergänzung des analogen Unterrichts".

Weiterhin fordern die Unterzeichner des Briefes:
  • "Passen wir die Nutzung der eingesetzten Digitaltechnik an die Altersentwicklung und Hirnreifung unserer Kinder an! So sorgen wir in der Schule (wie auch zuhause) für digitalfreie Zeitfenster, entsprechend der jeweiligen Altersgruppe."
  • "Stärken wir die Lehrer in ihrem professionellen Selbstverständnis und in ihrer Fähigkeit, die passenden Medien für ihre Schüler selbst auszuwählen und sinnvoll einzusetzen. Stärken wir sie darin, mutige und authentische Beziehungsgestalter zu sein."
  • "Sehen wir uns vor, dass die Schuletats nicht durch Folge-kosten der Digitaltechnik jeglichen Gestaltungsspielraum verlieren."

Damit wird deutlich: Digitale Systeme können nützlich in der Corona-Krise sein. "Doch sie taugen keinesfalls als Allheilmittel", so Ralf Lankau, "denn Schüler brauchen starke Lehrer, um motiviert zu lernen!"

Zum Offenen Brief

Bündnis für humane Bildung:
Hochschullehrer, Wissenschaftler und engagierte Bürger gründeten 2017 das "Bündnis für humane Bildung". Ihre Überzeugung lautet: Bildung lässt sich nicht digitalisieren! Digitale Instrumente können Bildungsprozesse nur unterstützen. Alternativen sind gefragt.


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