"Der Mensch ist ein soziales Wesen - nichts kann die lebendige Begegnung von Lehrern und Schülern ersetzen", sind sich die Unterzeichner des Briefes sicher. Keine Technik oder Methode könne ablösen, was guten Unterricht ausmacht: "das leibhaftige Kooperieren von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in Klassenzimmern beim Lernen, Reflektieren und Erobern neuer Wissenshorizonte." Die "digitale Schule" habe aber "eine Auflösung des Klassenverbands" im Visier, sie gefährde die "vitale Lehrer-Schüler-Beziehung". Gleichzeitig komme es beim Lernen zu einer "überzogenen, nicht altersgerechten Individualisierung". Das geschehe auf Kosten des Lehrers: "Er wird zum fernen Lernbegleiter oder zum reinen Aufgabenlieferanten degradiert." Vor diesem Hintergrund eigne sich Digitaltechnik "ausschließlich und erfolgreich als Ergänzung des analogen Unterrichts". Weiterhin fordern die Unterzeichner des Briefes:
Damit wird deutlich: Digitale Systeme können nützlich in der Corona-Krise sein. "Doch sie taugen keinesfalls als Allheilmittel", so Ralf Lankau, "denn Schüler brauchen starke Lehrer, um motiviert zu lernen!" Zum Offenen Brief Bündnis für humane Bildung: Hochschullehrer, Wissenschaftler und engagierte Bürger gründeten 2017 das "Bündnis für humane Bildung". Ihre Überzeugung lautet: Bildung lässt sich nicht digitalisieren! Digitale Instrumente können Bildungsprozesse nur unterstützen. Alternativen sind gefragt.
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