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Die Importzahlen exotischer Haustiere für den europäischen Haustiermarkt sind insgesamt unbekannt, nur für lebende Reptilien werden die Einfuhren überhaupt erfasst. Die Importe erfolgen aus aller Welt und betreffen tausende Arten wie Hörnchen, Flughunde, Schlangen, Echsen, Frösche, Salamander und Fische. Wegen der Übertragung gefährlicher Zoonosen auf Mensch und Tier hat die EU bereits einzelne Importverbote oder Quarantänebestimmungen erlassen, doch die Pro Wildlife Sprecherin kritisiert die Maßnahmen als Flickwerk: "Die EU reagiert auf solche Zoonosen bislang nur mit sehr punktuellen Importstopps oder -Auflagen für bestimmte Regionen oder einzelne Tiergruppen. Dabei wäre ein generelles Importverbot von Wildfängen nicht nur aus Tier- und Artenschutzgründen überfällig, es würde auch das Risiko immer neuer Zoonosen einschränken", so die Biologin Altherr. "Die hohen Importzahlen verdeutlichen, dass der internationale Handel mit Wildtieren eine tickende Zeitbombe ist", ergänzt Altherr. Coronaviren - kein neues Phänomen Coronaviren sind für mehrere Infektionsepidemien verantwortlich, bei denen Wildtiere als Ursprung gesehen werden:
Weitere Zoonosen: Affenpocken, Vogelgrippe und tödliche Enzephalitis Der Wildtierhandel spielt eine wesentliche Rolle bei der globalen Verbreitung von Pathogenen, neu aufkommenden Infektionskrankheiten und Tierseuchen: Bereits 2008 identifizierten Wissenschaftler bei 72 Prozent der Zoonosen Wildtiere als Infektionsquelle. Die Bedingungen im Wildtierhandel mit vielen verschiedenen Arten und gestressten Tieren auf engem Raum begünstigt die Übertragung von Pathogenen auf neue Arten und damit gegebenenfalls auch neue Zoonosen. Neben Coronaviren sind auch zahlreiche andere Zoonosen bekannt, die auch für den Menschen gefährlich werden können, beispielsweise:
Salamanderfresser - ein für die Amphibienwelt tödlicher Erreger Nicht für den Menschen gefährlich, aber fatal für die heimischen Amphibienbestände erwies sich ein über den Tierhandel eingeschleppter Hautpilz: Der sogenannte "Salamanderfresser" (Batrachochytrium salamandrivorans) verursachte seit 2008 ein Massensterben unter Salamandern in Belgien, den Niederlanden und der Eifel. Der Pilz stammt offenbar von asiatischen Schwanzlurchen, die als exotische Haustiere importiert wurden. Einfuhren sind noch immer möglich, die EU erließ im Februar 2018 lediglich temporäre Quarantäne-Auflagen für die Einfuhr lebender Salamander und hat diese im November 2019 bis zum 20. April 2021 verlängert. China reagiert - was ist mit der EU? Chinas Regierung hat nun einen vorläufigen Stopp des Verkaufs des Wildtierhandels angeordnet. "Wir hoffen, dass dieses Verbot von Dauer sein wird; für die Gesundheit der Menschen, aber auch aus Tier- und Artenschutzgründen. Und auch die EU sollte über ein generelles Importverbot von Wildfängen für den hiesigen Heimtierhandel dringend nachdenken", so die Pro Wildlife Sprecherin abschließend. * Laut EUROSTAT war China im Zeitraum 2014 bis 2018 der größte Lieferant für lebende Reptilien in die EU (2.031.269), gefolgt von den USA (1.804.427), Usbekistan (251.959), Togo (247.427) und Vietnam (227.827).
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