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Ob diese Aussagen aus Dummheit oder aus politischem Kalkül gemacht wurden, kann "der Spatz" nicht entscheiden. Tatsache ist aber, daß selbst "der Spatz" bereits seit 1997 mehrmals auf ein BSE-Risiko auch in Deutschland hinwies. So warnte "der Spatz" in seinen Umwelt-Nachrichten im Juni 1997 (Nr. 3/97): "Europäische Tierärzte befürchten, daß es außerhalb Großbritanniens mehr BSE-Fälle gibt, als offiziell bekannt.... Hauptproblem der Statistik ist das Erkennen der BSE-Krankheit. Dafür gibt es noch keine einheitlichen EU-Richtlinien, und jedes Land hat seine eigenen Regeln... Tierärzte, die keine Erfahrung mit dieser Gehirnkrankheit bei Rindern haben, können leicht die BSE-Symptome übersehen. Der New Scientist befürchtet, daß die Regierungen auf dem Kontinent das BSE-Problem zu sorglos betrachten, und daß sich deshalb die Katastrophe von Großbritannien wiederholen könnte..." Und in der Ausgabe Nr. 4/98 schrieb "der Spatz" in dem Artikel "Nur Bio-Fleisch ist ein Stück Lebenskraft": "Daß die Rinderbestände konventioneller Bauern in Deutschland (oder in Bayern) BSE-Frei sind, glauben in Europa nur die Deutschen. Wissenschaftler aus der Schweiz beispielsweise sind sich sicher, daß man auch in Deutschland echte BSE-Rinder fände, wenn die Behörden nur richtig kontrollieren würden. Die Schweizer nehmen selbst in ihrem eigenen Land eine hohe Dunkelziffer an....Für jedes entdeckte BSE-kranke Rind, rutschen über 100 unentdeckte BSE-Fälle durch die Maschen der Kontrollen." Nachdrücklich wies "der Spatz" dann noch einmal im Sept.99 (Nr. 4/99) in dem Artikel "Mit Müll Fleisch machen" darauf hin, daß Deutschland nicht BSE-frei sein könne. Natürlich wäre es vermessen anzunehmen, daß regierende Politiker eine Zeitschrift wie den "Spatz" lesen. Daß aber deutsche Landwirtschafts- und Gesund-heitspolitiker - im Verbund mit den meisten deutschen Massenmedien - etliche warnende Artikel zum Thema BSE in einschlägigen Wissenschaftspublikationen offensichtlich seit vielen Jahren nicht zur Kenntnis nahmen oder nehmen wollten, sollte uns alle nachdenklich stimmen. Hier ein kleiner Rückblick über die allen Menschen zugänglichen, wissenschaftlichen Veröffentlichungen zum Thema BSE bei Rind und bei Mensch: April 1996 Wissenschaftliche Berater der britischen Regierung berichteten, daß 10 junge Briten an der neuen Form der Creuzfeldt-Jakob-Krankheit erkrankt sind und daß sie sich wahrscheinlich durch das Essen von BSE-verseuchtem Fleisch angesteckt haben. April 1996 Das Nationale Gesundheitsinstitut der USA warnt: BSE kann auch in Schweinen oder Geflügel sein und von dort auf den Menschen übertragen werden. Die BSE-Erkrankung könne bei Schweinen und Geflügel zwar nicht diagnostiziert werden, da diese früher geschlachtet werden als Rinder. Dennoch seien sie potentielle BSE-Überträger. Mai 1997 Forscher bezweifeln öffentlich, daß Deutschland und Frankreich BSE-frei sind. Juni 1997 Forscher befürchten, daß BSE auch in Schafen auftreten und auf den Menschen übertragen werden könnte. Januar 1998 Britische Experten warnen vor einer BSE-Gefahr - und ähnlichen Seuchen - bei Schweinen und Hühnern, wenn diese weiter mit ihren toten Artgenossen (über Tiermehl) gefüttert werden. Januar 1999 Im Greenpeace Magazin warnen Schweizer Molekularbiologen: In der gesamten EU gebe es BSE, auch in Deutschland. Juni 2000 Der Wissenschaftliche Beirat der EU gibt eine offizielle Warnung heraus. Er ist der Meinung, daß BSE-Fälle auch in Deutschland, Italien, Spanien und anderen Ländern Europas, selbst in Kanada, Australien und den USA nicht auszuschließen sind... Von Gelb-Schwarz bis Regierungs-Rot-Grün: Selbst diese letzte Warnung blieb in Deutschland vier Monate lang ohne Reaktion ... erst ein zufälliger BSE-Test im November 2000 brachte das "BSE-Schweige-Kartell" in Deutschland zum Einsturz. Norbert Suchanek Weiterverwendung nur mit Genehmigung des Autors und der Redaktion
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