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Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 12.08.2015
NaturFreunde attackieren den Industrieverband Agrar
"Volksverdummung bei Pestiziden"
Zum Einsatz von Pestiziden auf landwirtschaftlichen Flächen erklärt Eckart Kuhlwein, Bundesfachbereichsvorstand Naturschutz, Umwelt und Sanfter Tourismus

"Dass ohne den Einsatz von giftigen Spritzmitteln anstatt von Ackerfrüchten nur die reine Wildnis zu ernten wäre, ist ein Märchen", stellt Eckart Kuhlwein vom Bundesvorstand der NaturFreunde Deutschlands klar. Die NaturFreunde werfen dem Industrieverband Agrar (IVA) vor, den Einsatz von Pestiziden bewusst zu verharmlosen und die Bevölkerung durch einseitige Information für dumm zu verkaufen. Anlass für die Kritik ist die deutschlandweit laufende IVA-Aktion "Schau ins Feld". Dabei belassen Landwirte einige Quadratmeter konventionell bewirtschafteter Felder ungespritzt. Der Bevölkerung soll in Anbetracht eines massiven Wucherns von Unkräutern demonstriert werden, dass Ackerbau ohne Pestizide nicht machbar sei.

Nach Auffassung der NaturFreunde gibt es eine Vielzahl an ackerbaulichen Strategien, um unerwünschte Beikräuter und Schädlinge in den Griff zu bekommen und den gewünschten Ertrag vom Feld zu holen. Dazu zählten insbesondere die altbewährten Maßnahmen wie Fruchtwechsel, robuste Sorten und Bodenbearbeitung. "Auch die erwiesenermaßen funktionierende Arbeit von Öko-Bauern zeigt, dass giftige Mittel beim Anbau von Nahrungsmitteln verzichtbar sind", ergänzt Kuhlwein. "Diese umweltschonenden Alternativen zu Spritzmitteln werden vom Industrieverband Agrar bewusst ausgeblendet." Die Arbeit von ökologisch wirtschaftenden Betrieben werde durch die IVA-Kampagne nicht anerkannt.

Die NaturFreunde werten die Aktion des IVA als ein durchsichtiges Ablenkungsmanöver vom eigentlichen Problem der Agrarindustrie. Die gesellschaftliche Akzeptanz für die Intensiv-Landwirtschaft schwinde von Jahr zu Jahr mehr. Das belegten die jährlichen größer werdenden Demonstrationen zur Internationalen Grünen Woche in Berlin und eine zunehmende kritischere öffentliche Diskussion. Das bevorstehende, mögliche Verbot des als krebsverdächtig geltenden Breitbandherbizids Glyphosat oder das Verbot von Bienen schädigenden Neonicotinoiden und generell problematischere Zulassungschancen für neue Mittel seien die eigentlichen Beweggründe des IVA.

"Statt den Verbrauchern mit einer billigen Verdummungsaktion zu begegnen, sollte sich der Lobbyverband der Pestizid-Hersteller dem gesellschaftlichen Dialog stellen", so Eckart Kuhlwein. Für die NaturFreunde sei der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ein Hauptgrund für den Verlust der biologischen Vielfalt auf und neben dem Acker und schade den Gewässern sowie der Gesundheit von Mensch und Tier.


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