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Besonders gefährdet für die schädigende Wirkung von hormonell wirksamen Chemikalien ist der Fötus im Mutterleib. Die Auswirkungen zeigen sich oft erst viel später im Leben, beispielsweise durch ein erhöhtes Risiko für hormon-assoziierte Krebsarten oder niedrige Spermienzahlen bei Männern. Im Auftrag von HEAL haben der Umweltökonom Dr. Alistair Hunt, Universität Bath, Großbritannien, und Dr. Julia Ferguson, Visiting Fellow Cranfield School of Management, Großbritannien, die volkswirtschaftlichen Gesamtkosten berechnet, die mit diesen Krankheiten und Gesundheitsproblemen in Verbindung stehen. Laut ihrer Schätzung belaufen sich diese Kosten auf 636 bis 637 Milliarden Euro pro Jahr in der EU. Diese Berechnungen basieren auf vorsichtigen Annahmen. Da für zahlreiche hormon-assoziierte Krankheiten konkrete Daten zu den EU-Gesundheitskosten nicht verfügbar sind, könnten die tatsächlichen Kosten noch deutlich höher sein. WHO: umweltbedingte Krankheitslast durch Chemikalien wahrscheinlich unterschätzt! Ein Teil der Kosten von hormonell bedingten Gesundheitsproblemen kann der Belastung durch endokrine Disruptoren zugeschrieben werden. Genetische Veranlagung und Lebensstil, u.a. Ernährung, Rauchen oder Bewegungsmangel, sind ein weiterer wichtiger Faktor. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat jedoch festgestellt, dass die "umweltbedingte Krankheitslast durch Chemikalien" mit hoher Wahrscheinlichkeit aufgrund des Mangels an verfügbaren Daten systematisch unterschätzt wird. Eine aktuelle Studie aus den USA schätzte, dass 1,8 Prozent der Fettleibigkeit auf endokrine Disruptoren zurückzuführen sind. Diese Analyse bezog sich jedoch nur auf einen endokrinen Disruptor -Bisphenol A - und auf eine Art der Belastung, Bisphenol A in Lebensmittelverpackungen. Es lässt sich daher begründet annehmen, dass der Anteil für die Belastung durch endokrine Disruptoren insgesamt bei etwa 2 bis 5 % liegt. Wenn endokrine Disruptoren für 5 % der hormonell bedingten Krankheiten und Problemen verantwortlich wären, wäre dies gleichbedeutend mit rund 31 Mrd. Euro Kosten pro Jahr für alle 28 EU-Mitgliedstaaten. WHO: endokrine Disruptoren sind globale Bedrohung In den letzten zehn Jahren hat es immer mehr wissenschaftliche Studien gegeben, die einen Zusammenhang zwischen Chemikalien, die hormonell wirksam sind und Gesundheitsproblemen aufzeigen, wie beispielsweise der Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aus dem Jahr 2013. Als höchste internationale Gesundheitsbehörde stellt die WHO fest, dass die Belastung durch endokrine Disruptoren eine "globale Bedrohung" darstellt, welcher begegnet werden muss. DI Dr. Helmut Burtscher, Umweltchemiker der heimischen Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000, sagt: "Allein diese ökonomischen Argumente verdeutlichen, dass das Vorhaben der Europäischen Union, hormonell wirksame Chemikalien durch die Chemikalienverordnung REACH und die EU-Pestizidverordnung gesetzlich zu regulieren bzw. bestimmte Anwendungbereiche ganz zu verbieten, richtig und notwendig war. Das menschliche Leid, das mit den genannten Erkrankungen verbunden ist, ist hier noch gar nicht mitgerechnet." Genon K. Jensen, Geschäftsführerin von HEAL, ergänzt: "Hormonell wirksame Schadstoffe gelangen in unseren Körper und stören dort das hormonelle Gleichgewicht. Die EU sollte den Schutz der Gesundheit an erste Stelle setzen und einen Verwendungsstopp dieser Chemikalien beschließen. Schnelles Handeln könnte viel menschliches Leid und enorme volkswirtschaftliche Kosten vermeiden." Überarbeitung aller EU-Gesetze diesbezüglich gefordert! HEAL und GLOBAL 2000 fordern die Überarbeitung aller EU-Gesetze, um die menschliche Belastung durch endokrine Disruptoren zu reduzieren. "Die EU muss endlich ihrer gesetzlichen Verpflichtung nachkommen und die Kriterien zur Charakterisierung und Identifizierung hormonell wirksamer Pestizide liefern, ohne die die gesetzlich bereits festgelegten Verbote nicht wirksam werden können!" konkretisiert Burtscher. Während die Wissenschaft in zunehmendem Maße die negativen gesundheitlichen Auswirkungen der endokrinen Disruptoren aufzeigt, haben auch einige EU-Länder bereits Maßnahmen ergriffen, um die Verwendung von endokrinen Disruptoren einzuschränken. Schweden möchte jetzt gegen die Europäische Kommission klagen. Frankreich drängt ebenfalls auf dringend notwendigen Maßnahmen. Nach der Bekanntgabe der französischen Strategie gegen endokrine Disruptoren hat die französische Umweltministerin die Risiken von EDCs auf die Tagesordnung der Sitzung der EU-UmweltministerInnen letzte Woche gesetzt und auf den Handlungsbedarf hingewiesen. Dieser Schritt wurde von fünf weiteren Ländern, darunter erfreulicherweise auch Österreich, unterstützt. Die EU hat bereits einige Regulierungsmaßnahmen bezüglich der endokrinen Disruptoren ergriffen, basierend auf dem Vorsorgeprinzip. Ein Beispiel dafür ist das seit 2011 bestehende Verbot der Verwendung von Bisphenol A in Kunststoffflaschen für Babys. Österreich hat darüber hinaus Bispheniol A auch in Babyschnullern verboten. Informationen und weiterführende Literatur zur Studie und zum Thema endorkine Disruporen
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