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Presse-Stelle:  Dr. Franz Alt Journalist, D-76530 Baden-Baden
Rubrik:Energie & Technik    Datum: 28.04.2014
EU-Forscher stellen erstmals Kerosin aus Sonnenlicht her
Das EU-Forschungsprojekts SOLAR-JET hat weltweit zum ersten Mal Solar-Flugturbinenkraftstoff aus Wasser und Kohlendioxid (CO2) hergestellt
Im Rahmen des von der EU finanzierten Forschungsprojekts SOLAR-JET wurde der weltweit erste Solar-Flugturbinenkraftstoff aus Wasser und Kohlendioxid (CO2) hergestellt. Forscher haben zum ersten Mal die gesamte Kette der Herstellung von Kerosin aus erneuerbarer Energie erfolgreich nachgewiesen.



Dabei verwendeten sie konzentriertes Licht als Hochtemperatur-Energiequelle. Das Projekt befindet sich noch im Versuchsstadium, wobei ein Glas voll Flugturbinenkraftstoff unter Laborbedingungen mit simuliertem Sonnenlicht hergestellt wurde. Die Ergebnisse geben jedoch Anlass zu der Hoffnung, dass auf flüssigen Kohlenwasserstoffen basierende Kraftstoffe künftig aus Sonnenlicht, CO2 und Wasser hergestellt werden könnten.

Dazu Máire Geoghegan-Quinn, EU-Kommissarin für Forschung, Innovation und Wissenschaft: "Diese Technologie bedeutet, dass wir eines Tages umweltfreundlichere und in ausreichenden Mengen zur Verfügung stehende Kraftstoffe für Flugzeuge, Kraftfahrzeuge und andere Verkehrsmittel herstellen könnten. Dies könnte die Energieversorgungssicherheit stark verbessern und aus einem der für die globale Erwärmung wichtigsten Treibhausgase eine wertvolle Ressource machen."

Das Verfahren

In einem ersten Schritt wurde konzentriertes Licht, das Sonnenlicht simuliert, verwendet, um Kohlendioxid und Wasser in einem von der ETH Zürich entwickelten Hochtemperatur-Solarreaktor (siehe Bild oben), der Materialien auf Metalloxid-Basis enthält, in Synthesegas (Syngas) umzuwandeln. Anschließend wurde das Synthesegas (eine Mischung aus Wasserstoff und Kohlenmonoxid) von Shell unter Nutzung des etablierten "Fischer-Tropsch-Verfahrens" in Kerosin umgewandelt.

Wenngleich sich die Herstellung von Synthesegas durch konzentrierte Sonnenstrahlung noch in einem frühen Entwicklungsstadium befindet, wird Synthesegas bereits weltweit von Unternehmen, darunter Shell, zu Kerosin verarbeitet. Die Zusammenführung der beiden Ansätze bietet das Potenzial einer sicheren, nachhaltigen und skalierbaren Versorgung mit Flugkraftstoffen sowie mit Diesel- und Benzinkraftstoffen oder sogar mit Kunststoffen. Mit Hilfe des Fischer-Tropsch-Verfahrens hergestellte Kraftstoffe sind bereits zertifiziert und können von den vorhandenen Kraftfahrzeugen und Luftfahrzeugen ohne Änderungen ihrer Motoren bzw. Triebwerke oder ihrer Betankungsinfrastruktur verwendet werden.

Hintergrund

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