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Rubrik:Essen & Trinken    Datum: 26.11.2013
Europäische Erklärung zur EU-Saatgutrechtsreform
Und warum lud EU-Berichterstatter Silvestris zum Lobby-Empfang der Saatgut-Industrie ein?
Eine gemeinsame europäische Erklärung zur derzeit laufenden EU-Saatgutrechtsreform hat die Kampagne für Saatgut-Souveränität zusammen mit mehr als 25 Organisationen aus ganz Europa am Wochenende in Wien verabschiedet. Sie hängt dieser Mail auf deutsch und englisch an.

Am heutigen Dienstag tagt der Agrarausschuss des EU-Parlamentes zur Neuregelung der Erzeugung und Vermarktung von Saatgut. Für alle Beteiligten in der Nahrungsmittelerzeugung ist diese Neuregelung sehr wichtig: für die Bauern, für Sortenerhalter und natürlich für die Saatgut-Industrie, aber auch für Verbraucher/innen, Umweltschützer/innen und die gesamte Agrarindustrie. Saatgut ist der Anfang der Nahrungsmittelkette in Landwirtschaft und Gartenbau. Wer Saatgut kontrolliert, hat eine Schlüssel zur gesamten Ernährung in der Hand.

Die drei Hauptforderungen der Organisationen aus Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Österreich, Schweden, Spanien, Portugal, Griechenland, Polen, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Kroatien und der Slowakei zur EU-Saatgutrechtsrefom sind:
  1. Niemand darf genötigt werden, seinen Bedarf an Saatgut oder anderem "pflanzlichen Vermehrungsmaterial" bei kommerziellen Anbietern zu decken. Gesetzliche Vorschriften müssen auf jeden Fall die Rechte der BäuerInnen, GärtnerInnen und der lokalen Gemeinschaften berücksichtigen, ihr eigenes Saatgut und ihre Pflanzen anzubauen, auszutauschen und zu verkaufen, um in Einklang mit der internationalen Menschenrechtskonventionen und dem Internationalen Vertrag über pflanzengenetische Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft (ITPGR-FA) zu stehen.
  2. Der Markt für Saatgut und Pflanzgut darf nicht am industriellen Standard ausgerichtet sein, denn dieser basiert auf technischen und rechtlichen Definitionen, denen natürliche Pflanzen nicht entsprechen können, und er berücksichtigt die Wichtigkeit der Biodiversität nicht.
  3. Es darf weder eine Pflicht zur Registrierung frei vermehrbarer Sorten, noch zur Zertifizierung von Saat- und Pflanzgut geben. Biologische Vielfalt sollte Vorrang vor kommerziellen Interessen haben, denn sie ist wie Wasser ein öffentliches Gut.
Eine zweifelhafte Einladung

Zum wichtigen "Berichterstatter" des Agarausschusses des EU-Parlamentes wurde der Abgeordnete Sergio Silvestris (PdL, Italien, EVP-Gruppe) ernannt. MEP Silvestris zeigt jedoch eine unangebrachte Nähe zur "European Seed Association" (ESA), dem Lobby-Verband der Saatgut-Industrie. Für einen Empfang der ESA am gestrigen Abend war er als Eröffnungsredner und als Schlussredner vorgesehen. Auf der ersten Einladung zu diesem Empfang firmierte er sogar als Einladender


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