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Presse-Stelle:  Die Verbraucher Initiative e.V., D-12435 Berlin
Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 11.09.2012
Das Feiern neu erfinden
Interview mit Jacob Bilabel von der Green Music Initiative auf oeko-fair.de
Berlin, 11. September 2012. Musik in Düsenjet-Lautstärke, Lightshows, Verpflegung für Tausende Besucher: Pop- und Rock-Konzerte und Musik-Festivals verbrauchen eine Menge Energie und andere Ressourcen. Jacob Bilabel von der Green Music Initiative spricht auf www.oeko-fair.de über klimafreundliche Veranstaltungsorganisation, bescheidene Künstler und Festivals als soziale Experimente.

Feiern bis zum Abwinken und klimafreundliche Organisation - auf den ersten Blick scheinen diese Dinge keinesfalls miteinander vereinbar zu sein. Stimmt nicht, meint Jacob Bilabel, Geschäftsführer der Berliner Agentur Thema1 und Gründer der Green Music Initiative im Interview auf www.oeko-fair.de. Seiner Ansicht nach ist die Gleichung klimafreundlich=spaßfrei ein Vorurteil und muss dringend revidiert werden: "Tatsächlich ist es doch so, dass viele, die das Wort "Klimawandel" hören, meinen, sie dürften nicht mehr Auto fahren, nicht mehr in den Urlaub fahren und vielleicht auch künftig nicht mehr zu Musik-Festivals fahren", so Bilabel. Aber: "Kein Mensch will doch einen bescheidenen Künstler, der sagt: Ich spiele heute aus Klimagründen drei Songs weniger und habe außerdem die halbe Band in Amerika gelassen."

Nach Ansicht von Bilabel muss sich der kulturelle Sektor wieder auf seine gestalterische Rolle besinnen. "Es ist Aufgabe der Kultur, die Welt neu zu erfinden", sagt er. Zum Thema Klimawandel seien bislang nur die Stimmen der Wissenschaftler, der Wirtschaft und der Politik zu hören. Das führe zu Horrorgeschichten oder einfach zur Weigerung, die Auswirkungen menschlichen Handelns zu sehen und zu bekämpfen. Kultur müsse wieder mehr "soziale Experimente wagen".

Neben neuen Abfall- und Beleuchtungskonzepten plant Bilabel daher, selbst Strom anzubieten. Die Club- und Festivalszene müsse zu viel bezahlen, obwohl sie außerhalb der Hauptlastzeiten Energie benötige. "Wir brauchen ein Stromprodukt, das auf die Bedürfnisse der Branche zugeschnitten ist", so Bilabel. Um auch hier die selbst gesetzten ökologischen Vorgaben zu erfüllen, werde der Strom jeweils von regionalen Anbietern am Ort der Veranstaltung eingekauft. Als Starttermin für das neue Stromprodukt ist der Sommer 2013 geplant.

Das Interview mit Jacob Bilabel im Wortlaut findet sich unter www.oeko-fair.de/fragen_an. Unter www.oeko-fair.de finden sich außerdem weitere Informationen über Produkte, Aktivitäten und Organisationen, die sich für ökologische, sozial gerechte oder öko-faire (Konsum-) Alternativen einsetzen.




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