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"Beim Grünlandverlust kann keine Entwarnung gegeben werden." Diese Schlussfolgerung zog Cornelia Behm, Sprecherin für Ländliche Entwicklung, aus den neusten Zahlen zur Entwicklung des Grünlandanteils in Deutschland, die ihr die Bundesregierung auf Nachfrage mitteilte. Der Grünlandanteil nimmt in Deutschland weiter ab, wenn auch langsamer als in den letzten Jahren. Im letzten Jahr betrug die Abnahme 0,1 %, kumuliert seit 2003 bereits 3,8 %. "Für den Stopp des Grünlandverlustes ist vor allem der Abbau der von Schwarz-Rot gesetzten Fehlanreize bei der Biogasförderung notwendig, die durch die mögliche Akkumulation von Gülle- und NaWaRo-Bonus zustande kommen", erklärte Behm. "Neueste Analysen zeigen, dass der größte Zubau an Biogaskapazitäten vor allem in den intensiven Tierhaltungsregionen zu verzeichnen ist. Das sind auch die Regionen mit den bisher größten Grünlandverlusten, wie die Zahlen zeigen. Die Überförderung durch den kombinierten Gülle- und NaWaRo-Bonus greift genau in diesen Regionen." Insgesamt ist die Entwicklung in den einzelnen Bundesländern weiterhin sehr unterschiedlich. Es gibt einzelne Regionen mit relevanten Zuwächsen und Verlusten. "Wichtig ist, dass in den Regionen, die bereits eine Dauergrünland-Erhaltungsverordnung erlassen mussten, der Verlust an Grünlandfläche gestoppt wurde und eine leichte Verbesserung eingetreten ist. "Die gute Nachricht ist also: Das Instrument der Grünland-Erhaltungsverordnung greift", schlussfolgert Behm. "Die schlechte Nachricht: Für die schnelle Widergewinnung von verlorenem Dauergrünland reicht dieses Instrument nicht aus. Es sind weitere Maßnahmen notwendig. Dazu gehört eine bessere Förderung des Grünlandes im Vergleich zur ackerbaulichen Nutzung. "Problematisch ist auch, dass bei einem Außerkrafttreten der Grünlandverordnung bei einer Unterschreitung der 5-%-Grenze sofort wieder mit erneutem Grünlandumbruch gerechnet werden muss", so Behm weiter. "Um diese Rückfälle zu vermeiden, sollten die Verordnungen in Kraft bleiben." "In Regionen ohne Grünlandverordnung ist die Entwicklung zum Teil weiter kritisch. Das betrifft im letzten Jahr vor allem Hessen (Grünlandanteil-Verlust seit letztem Jahr: 1,7 %), Thüringen (0,9 % Verlust) und Nordrhein-Westfalen (0,5 % Verlust)." Mit einem Verlust beim Grünlandanteil von 5,2 % ist Nordrhein-Westfalen mittlerweile zum Erlass einer Grünlandverordnung verpflichtet. Das hat der grüne Agrarminister Johannes Remmel mit Wirkung zum 13. Januar auch umgesetzt. "Die Verantwortung für diese Entwicklung trägt aber die schwarz-gelbe Vorgängerregierung, denn die Zahlen beruhen auf den Beihilfeanträgen, die bis zum Mai 2010 zu stellen waren. Die rot-grüne Landesregierung amtiert aber erst seit Juli", stellt Behm fest. Bun- Grünland 2003 Grünland 2010 Änderung Anteil Änd. Fläche des- (1000 Anteil (1000 Anteil 2003- 2009- 2003- land ha) ha) 2010 2010 2010 BB/BE 295 22 % 287 21,6 % -1,9 % +0,6 % -2,9 % BW 568 39,7 % 547 38,8 % -1,8 % +0,6 % -3,8 % BY 1.151 35,7 % 1.105 34,6 % -2,9 % -0,2 % -4,0 % HE 299 36,9 % 299 37,2 % +0,9 % -1,7 % -0,1 % MV 278 20,3 % 261 19,3 % -5,1 % +0,5 % -6,1 % NI/HB 764 29 % 710 27,1 % -6,6 % -0,2 % -7,0 % NW 463 29,9 % 433 28,3 % -5,2 % -0,5 % -6,3 % RP 250 37,6 % 231 35,5 % -4,5 % +0,2 % -7,1 % SH/HH 363 35 % 339 32,9 % -6,0 % +0,5 % -6,5 % SL 42 51,1 % 41 51,9 % +1,6 % +1,2 % -2,5 % SN 192 20,9 % 187 20,5 % -1,9 % -0,2 % -2,9 % ST 179 14,8 % 171 14,3 % -3,7 % -0,1 % -4,2 % TH 181 22,4 % 172 21,5 % -3,9 % +0,9 % -4,9 % D 5.024 29,4 % 4.784 28,3 % -3,8 % -0,1 % -4,8 % -- Jens Dörschel Wiss. Mitarbeiter, Büro Cornelia Behm MdB, Sprecherin für Ländliche Entwicklung und für Waldpolitik der Bundestagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Platz der Republik 1, 11011 Berlin Tel. 030-227 71566, Fax 76165 www.cornelia-behm.de
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