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Presse-Stelle:  forum Nachhaltig Wirtschaften Büro Süd, D-81371 München
Rubrik:Politik & Gesellschaft    Datum: 01.06.2010
Green Week 2010
Beeindruckendes Plädoyer für die Biodiversität
Zum Auftakt der größten europäischen Umweltkonferenz, der Green Week in Brüssel, betonte der EU Kommissar für Umwelt, Janez Potocnik, dass unsere Gesellschaft vor großen Herausforderungen steht: "Our environment is one of the toughest challenges. Not least because the scope of the problems we have to deal with; things like nature and biodiversity, water, waste, forests, air quality and noise, to name only a few. These are global issues which affect us all."
Insbesondere stellte der Kommissar die herausragende Rolle der Wirtschaft und deren Potenziale in den Vordergrund: "Conserving energy, natural resources and raw materials are key drivers of our future economy. We need an action plan for eco innovation".

Gleichzeitig betonte er, dass eine grüne Wirtschaft, also nachhaltige Produktion und Konsum, ein globales Engagement erfordert. Die EU muss dabei über multilaterale Abkommen enger auch mit Schwellenländern zusammenarbeiten. Es ist Anliegen der 'Green Week', Umweltschützer, Wissenschaftler, Politik und Industrie zusammen zu bringen. In diesem Sinne begrüßte er bei seinem Besuch am Stand die von ALTOP mitgetragene 'European Business and Biodiversity Campaign' und nahm mit Freude das Magazin forum CSR international 1/2010 mit dem Schwerpunkt "Biodiversity" entgegen.

Auch der deutsche Umweltminister Norbert Röttgen nannte den Biodiversitätsverlust und den Klimawandel als die zwei globalen und gleichrangigen Herausforderungen. Er betonte, dass die Finanzkrise ein gutes Beispiel dafür ist, dass wir über unsere Verhältnisse gelebt haben. Daher heißt seine Antwort: Nachhaltigkeit versus Kurzsichtigkeit. Die Meinung, wir könnten uns aufgrund der ökonomischen Krise die Lösung der oben genannten Probleme nicht leisten, sei deshalb zu kurz gedacht. Gleichberechtigt zur Ordnung der Kapitalmärkte müssen Klimawandel und Biodiversität in den politischen Horizont gebracht werden.

Für Röttgen stellt es eine große Herausforderung dar, dies in die Köpfe der "Widersacher" zu bringen. Dazu brachte er zwei Argumente vor:
  1. Die moralische Dimension: Wir dürfen nicht länger auf Kosten der Natur, zukünftiger Generationen und armer Länder leben.
  2. Wir müssen und können von einer ressourcenverbrauchenden zu einer ressourceneffizienten Gesellschaft kommen - endliche Ressourcen werden knapper und teurer und es gilt dem Rechnung zu tragen.
Das ist für Röttgen jedoch keine schlechte Nachricht, sondern bedeutet lediglich, den Paradigmenwechsel aktiv zu gestalten. Dieser ist laut Röttgen eine Frage der technologischen Innovation und einer wirtschaftlichen Rekonstruktion und somit die Chance die "3. industrielle Revolution" zu gestalten.

Pavan Sukdhev, Manager der deutschen Bank und Leiter der Studie "The Economics of Ecosystems and Biodiversity", des Stern-Reports für die Biodiversität, zeigte den immensen wirtschaftlichen Wert der Biodiversität auf. Die Schäden, die die 3.000 größten Unternehmen pro Jahr an der Natur verursachen, haben einen Wert von 2,2 Billionen Dollar und werden von der Gesellschaft getragen. (Die Schäden des laufenden Jahres dürften durch die Vorfälle im Golf von Mexiko noch etwas höher ausfallen). Die im Laufe des Jahres erscheinende TEEB (The Economics of Ecosystems and Biodiversity) Studie wird hier weitere Zahlen nennen.

Weitere Informationen von der Green Week und über die TEEB Studie finden Sie auf dem Internetportal www.forum-csr.net und in der kommenden Ausgabe von 'forum Nachhaltig Wirtschaften' und auf dem internationalen Portal www.business-biodiversity.eu

Fritz Lietsch


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