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Solche Fehler passieren auch renommierten Wissenschaftlern gelegentlich. Doch der weltweit angesehene und mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnete Weltklimarat hat zu lange gezögert, die Fehler offen einzugestehen. Die daraufhin einsetzende Debatte um seine Zukunft sei "schmerzhaft, aber notwendig und nützlich", schreibt Ottmar Edenhofer, Mitvorsitzender der Arbeitsgruppe III im Weltklimarat und Vizedirektor am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung selbstkritisch in der FAZ. Der Weltklimarat ist ein Gremium für wissenschaftliche Politikberatung. Er soll selbst keine Politik machen, dazu ist er nicht legitimiert. Jetzt hat sich auch der Chef des Potsdam-Instituts, Professor Joachim Schellnhuber, in die Diskussion um die Zukunft des Weltklimarats eingeschaltet. Der Wissenschaftler gilt weltweit als einer der führenden Köpfe der Klimaforschung. Er berät auch die Bundeskanzlerin. Schellnhuber plädiert für einen "Systemwechsel" beim Weltklimarat und für seine "Entpolitisierung". Ihm gefalle es nicht, dass führende Mitglieder des IPCC nicht immer nach wissenschaftlichen Kriterien, sondern häufig unter politischen Gesichtspunkten ausgewählt werden. Die Folge sei, dass "nicht immer die besten Forscher zum Einsatz" kämen. In einem ausführlichen Interview in der Süddeutschen Zeitung sagte Schellnhuber am letzten Wochenende, der IPCC müsse künftig "strikte Qualitätsstandards einhalten". Er forderte den Vorsitzenden des IPCC Rajendra Pachauri zum Rücktritt auf, weil er Kommunikationsfehler zu verantworten habe. Den sogenannten Klimaskeptikern, die grundsätzlich den von Menschen beeinflussten Klimawandel bestreiten, sagte der Potsdam-Chef: "Es ist nur menschlich, den Klimawandel einfach wegzuwünschen." Schellnhuber: "Vieles, was aus der Szene der sogenannten Skeptiker kommt, ist einfach nicht stichhaltig." Weil viele Leute Klima mit Wetter verwechselten, glaubten sie, so Schellnhuber, mitreden zu können. Beim Klimaschutz gehe es schließlich um billionenschwere Geschäfte der Öl- und Kohlelobby. "Dass die entsprechenden Interessen mit ruppigen oder gar kriminellen Methoden verteidigt werden, überrascht mich nicht." Quelle: Sonnenseite 2010
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