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"Tiefgefroren in der Truhe, liegt die Gans aus Dänemark", dichtete Heinz Erhardt in seiner unverwechselbaren Art. Heute müsste er das Gedicht umschreiben, denn der Großteil der Weihnachtsgänse kommen aus Polen und Ungarn. Züchter aus diesen Ländern haben sich auf den Gänsehunger der Deutschen zum Weihnachtsfest perfekt eingestellt. In ihren eigenen Ländern ist die Gans am Weihnachtsabend nämlich nicht zu finden. Die Ungarn feiern traditionell mit Fischgerichten wie Fischsuppe und gebratenem Fisch und auch die Polen servieren am Festtag unter anderem Karpfen. Der Verbraucher ist zwischenzeitlich gewöhnt, dass viele seiner Lebensmittel nicht mehr im Land produziert werden und grundsätzlich ist gegen diese Praxis auch nichts einzuwenden, wenn da nicht die laschen Richtlinien bei Tierhaltung und Aufzucht wären. Jedes Jahr machen Tierschutzorganisationen darauf aufmerksam, wie wenig artgerecht gerade Gänse in osteuropäischen Ländern gehalten werden. Da die oft tierquälerischen Methoden beim deutschen Verbraucher nicht sonderlich gut ankommen, werden beschönigende Bezeichnungen erfunden. Polnische Gänse werden mit der Zusatzbezeichnung "Hafermastgans" angeboten. Das bedeutet im Klartext nur, dass die Gänse in den letzten drei Wochen mindestens 500 Gramm Hafer bekommen. Gänse aus Ungarn, die mit "bäuerlicher Freilandhaltung" gekennzeichnet sind, hatten zwar einen Teil ihres Lebens unbegrenzten Weideauslauf, jedoch ist das Stopfen dieser Tiere nicht grundsätzlich verboten. Bei Gänseteilstücken wie Brust oder Keulen aus Ungarn kann es sich ebenfalls um Stopfgänse handeln. VIER PFOTEN rät auch vom Kauf so genannter "Frühmastgänse" dringend ab. Diese Bezeichnung ist nicht geschützt und steht häufig für intensive Stallhaltung ohne Weidegang Auf deutsche Gänse und besonders auf Biogänse auszuweichen ist leider nicht einfach, aber lohnend. In vielen Bioläden und in regionalen Metzgereien kann man Gänse für Weihnachten vorbestellen. Auch am Münchner Viktualienmarkt werden frische Gänse angeboten, deren Lebensweg man nachfragen kann. Unter www.biogans.net besteht eine Bestellmöglichkeit. Darüber hinaus gibt es leckere biologische Alternativen: Der auch bei uns in Deutschland traditionelle Weihnachtskarpfen, oder, wer auf Geflügel nicht verzichten möchte, eine kross gebratene Biopute schmecken der ganzen Familie. Backe, backe Kuchen Bereits Ende Oktober wird der Supermarkt-Kunde von palettengroßen Aufbauten mit Lebkuchen überrascht. Aha, es weihnachtet wieder. Wie wohltuend ist da ein Bioladen, der jahreszeitengemäß im Oktober noch Federweißen oder den ersten jungen Wein anbietet und die Lebkuchen und den Glühwein frühestens Mitte November den Kunden offeriert. Die Vorfreude auf weihnachtliche Leckereien wird dadurch bewahrt. Doch nicht nur das frühe Angebot, auch die Inhaltsstoffe von Lebkuchen & Co. aus industrieller Fertigung können einem den Appetit verderben. Die Zutatenliste eines Lebkuchens liest sich da wie ein Rezept aus dem Labor: Zucker, Haselnüsse, Orangeat, Weizenmehl, Walnüsse, Karamelzuckersirup, Kakaomasse, Mandeln, Trockeneiweiß, Gewürz, Stabilisator, Kartoffelstärke, Kakaobutter, Milcheiweiß, Fruktose, Volleipulver, Weizeneiweiß. Getrocknete Aprikosen, Glukosesirup, Backtriebmittel, Salz, Milchzucker, Citronensäure, Stärke, Emulgator und Aromen. Traditionelle Lebkuchenrezepte, wie sie auch von Biobäckern genutzt werden, kommen da doch mit weit weniger aus. Neben Honig als Süßungsmittel und den orientalischen Gewürzen, Mehl und Hirschhornsalz braucht es nur noch Nüsse, kandierte Früchte und Schokolade, um einen feinen Lebkuchen herzustellen. Viele Bäckereien haben eigene, wohl gehütete, Rezepte. Das gilt auch für Vanillekipferl, Butterplätzchen, Zimtsterne und natürlich den Weihnachtsstollen. Natürliche Zutaten und die handwerkliche Herstellung garantieren einen himmlischen Geschmack ohne künstliche Aromen. Wer sich Zeit nimmt Plätzchen zu backen macht besonders den Kindern eine Freude. Mit verschiedenen Formen Ausstecherles zu produzieren und die Werke mit Zuckerguss und bunten Perlen zu verzieren macht großen Spaß. Mit wenigen Zutaten wie Bioeiern, Mehl, Zucker und Butter gelingt ein Knetteig, der sich hervorragend zum Ausstechen eignet. Unter www.rezepte-und-tipps.de/Weihnachtsrezepte/ finden sich Rezepte, die leicht zu backen sind. Schenken macht Freude Weihnachten ist in vielen Ländern das Konsumereignis des Jahres, und viele Branchen erwirtschaften im November und Dezember über ein Fünftel des Jahresumsatzes. Das ist jedoch nur möglich, weil sich der Verbraucher vor Weihnachten in einem Einkaufsstress zwingen lässt, der mit dem Weihnachtsfest als solches nichts mehr zu tun hat. Wer Kinder hat, ist jedoch zwangsläufig an Weihnachten auf der Suche nach Geschenken. Dass man gerade bei Spielzeug bei der Auswahl vorsichtig sein muss, zeigen diverse Tests. Ob es sich um Verletzungsgefahren durch schlampige Verarbeitung oder um verbotene Substanzen in Spielzeugen handelt, was toll aussieht ist nicht immer kindgerecht. Besonders Billigwaren und Spielzeug aus China stehen immer wieder in der Kritik. Im Wirrwarr der verschiedenen Prüfsiegel ist das GS-Zeichen mit Angabe des jeweiligen Prüfinstituts noch das sicherste, da es den gesetzlichen Standard garantiert und nur eine Laufzeit von fünf Jahren hat und dann erneut beantragt werden muss. Aber vielleicht kauft man den Kindern einfach einen ganz natürlichen Holzschlitten und erweitert das Geschenk um eine zünftige Rodelfahrt am Wallberg am Tegernsee oder am Blomberg in Bad Tölz. An diesem garantiert schadstofffreien Geschenk hat dann die ganze Familie Freude. Frohe Weihnachten! Elisabeth Schütze
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