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Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 18.06.2008
Japans makabrer "Kuhhandel" um die Wale
23.-27. Juni 2008: Internationale Walfangkonferenz in Santiago de Chile
Anfang Februar hat Japan in den Meeresschutzgebieten der Antarktis den Walfang erneut aufgenommen. Als Sinnbild der Ungeheuerlichkeit ging ein Foto um die Welt: Es zeigt, wie eine Zwergwalmutter und ihr Junges über eine Rampe ins Innere eines Walfangschiffes gezerrt werden. Japan ist sich bewusst, wie brisant dieser Walfang in der Antarktis ist, und bietet der Internationalen Walfangkommission (IWC) auf der diesjährigen Tagung in Santiago de Chile einen "Kuhhandel" an. Die Japaner wollen auf einen Teil ihrer selbst bestimmten Fangquote in der Antarktis verzichten, wenn sie im Gegenzug die Erlaubnis erhalten, Wale vor den eigenen Küsten zu töten.

Wädenswil, 17. Juni 2008: Mit wachsender Besorgnis beobachtet OceanCare innerhalb der IWC die Tendenz zur schrittweisen Legalisierung des Walfangs. Sollte die Walfangkommission Ende Juni auf Japans Vorschlag eingehen, würde dies das internationale Walfangverbot durch die Hintertür faktisch aus den Angeln heben und der willkürlichen Jagd auf Wale Tür und Tor öffnen. Denn noch ist eine Einigung der Mitgliedstaaten hinsichtlich der Rahmenbedingungen für eine kontrollierte Nutzung der Meeressäuger nicht in Sicht - und es bestehen auch keinerlei Sanktionsmöglichkeiten zur Ahndung von Verstössen gegen das weltweite Walfangverbot, das seit 1986 in Kraft ist.

Gegen Japans unverfrorene Ausweitung des Walfangs engagiert sich OceanCare auch auf der Internationalen Walfangkonferenz. Die Organisation setzt sich dafür ein, dass Walfangaktivitäten streng kontrolliert und Verstösse rigoros geahndet werden. Bereits 2006 hatte die Schweizer Organisation der IWC eine Studie unterbreitet, die aufzeigt, wie schlecht die Kommission hinsichtlich der Sanktionierung von Vertragsbrüchen im Vergleich zu internationalen Umwelt- und Fischereiabkommen abschneidet.

Ein weiterer Schwerpunkt des Engagements von OceanCare auf der Walfangkonferenz betrifft die Schadstoffbelastung der Wale. Es ist ein offenes Geheimnis, dass Japan das Fleisch aus seinem pseudo-wissenschaftlichen Walfang kommerziell nutzt. Durch diese Rechnung ziehen Umweltschutzorganisationen einen Strich: Seit 1997 untersucht OceanCare mit Partnerorganisationen japanische Walfleischproben auf Schadstoffe. Die Resultate sind erschreckend und haben die Nachfrage nach der "Delikatesse" in Japan stark eingedämmt. Eine Untersuchung von OceanCare und Environmental Investigation Agency aus dem Jahr 2006 wies beispielsweise Quecksilberanteile im Walfleisch nach, welche bis zu zweihundertfünfzig Mal höher sind als die in Japan zugelassenen Maximalwerte. Daraufhin entfernte eine japanische Supermarktkette das Walfleisch aus den Regalen ihrer 3.000 Filialen. Als die japanischen Walfänger Anfang dieses Jahres erneut zur Jagd auszogen, waren die Kühlhäuser noch mit dem Fang des Vorjahres gefüllt. Mit dieser Strategie will OceanCare erreichen, dass sich der Walfang über kurz oder lang nicht mehr lohnt.

In Chile wird den Mitgliedern der IWC ein "White Paper" ausgehändigt, an dem auch OceanCare beteiligt ist. Es soll die Delegierten über das gifthaltige Walfleisch informieren und deutlich machen, wie wichtig das Thema für die Sicherheit der Lebensmittel ist. Parallel dazu wird OceanCare auch innerhalb der Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf die Schadstoffbelastung der Meeressäuger aufmerksam machen.

Das zähe Ringen um den Schutz der bedrohten Meeresgiganten hält an. OceanCare, seit 1992 die einzige Schweizer Nichtregierungsorganisation auf der Internationalen Walfangkonferenz, setzt das Engagement unvermindert fort - selbstverständlich auch vor Ort in Santiago de Chile vom 23. bis 27. Juni. Über den Verlauf der Verhandlungen informiert OceanCare dann täglich im IWC-Blog.

Zusammenfassung des "White Paper"
Wichtigste Initiativen von OceanCare auf den bisherigen Konferenzen der IWC

Japans blutiger Walfangtradition ein Ende setzen: Ogilvy & Mather Frankfurt entwickelt Kampagne für OceanCare

Ogilvy & Mather Frankfurt, Teil der deutschen Ogilvy-Gruppe, entwickelte für OceanCare eine Kampagne, welche Japans Walfangtradition im Stil japanischer Farbholzschnitte illustriert. Die Motive stellen einen Zusammenhang zwischen der traditionellen "Ukiyo-e-Kunst" und dem Walfang des 21. Jahrhunderts in Japan her, indem die aktuelle Wiederaufnahme der Waljagd mit "Walblut" als Farbe inszeniert wird. Die Motive geben somit einen ebenso deutlichen wie drastischen Hinweis darauf, dass der kommerzielle Walfang in Japan auch im 21. Jahrhundert noch immer blutige Realität ist.

Seit jeher wird bei Ogilvy Wert darauf gelegt, sich neben dem regulären Kundengeschäft auch im Rahmen von gemeinnützigen Projekten zu engagieren. Die langjährige Arbeit von OceanCare zum Schutz der Wale bot Ogilvy Inspiration genug, sich diesem Thema aus kreativer Sicht zu widmen.

Weitere Informationen
OceanCare, Sigrid Lüber, Postfach 30, CH-8820 Wädenswil
Telefon +41 (0) 44 780 66 88
Mobil +41 (0) 79 475 26 87
slueber@oceancare.org



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