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Rubrik:Essen & Trinken    Datum: 18.12.2006
Amerikaner haben keine Ahnung von eigener Ernährung
Österreicher sind relativ gut informiert
Washington/Wien (pte/18.12.2006/16:05) - Die meisten Amerikaner wissen nicht, dass sie genmanipulierte Nahrungsmittel essen. Dies geht aus einer Befragung von über 1.000 US-Bürgern hervor, die von The Pew Initiative on Food and Biotechnology www.pewagbiotech.org in Auftrag gegeben wurde. Demnach weiß lediglich ein Viertel der Befragten, dass es genmodifizierte Lebensmittel konsumiert. Nach Angaben von Greenpeace www.greenpeace.at seien derartige Informationsdefizite in Österreich nicht zu befürchten, auch wenn die Europäische Union (EU) manche Sachverhalte gerne verschweigen würde.

Grundsätzlich ist der Import von genetisch veränderten Lebensmitteln erlaubt, solange eine EU-weite Zulassung für das jeweilige Produkt besteht und die Veränderung deutlich gekennzeichnet ist. "Eine derartige Zulassung besteht derzeit nur für Raabs, Soja und Mais", erklärt Florian Faber, Geschäftsführer der ARGE Gentechnik-frei www.gentechnikfrei.at, im Gespräch mit pressetext. Ansonsten dürften EU-weit keine genmanipulierten Lebensmittel verkauft werden.

Anders sieht es aus, wenn Nahrungsbestandteile genetisch verändert werden. Die Veränderung von Bestandteilen muss deutlich neben der Zutatenliste vermerkt werden. Ist eine Zutatenliste nicht erforderlich, so muss die gesetzliche Kennzeichnung auf der Packung deutlich sichtbar sein. "Meist zu klein und undeutlich", meint Steffen Nichtenberger, Gentechnikexperte bei Greenpeace, auf Anfrage von pressetext. Beispiele für derartig veränderte Bestandteile seien Lezithin, das in Schokolade enthalten ist, oder auch Maisstärke. Wie Nichtenberger gegenüber pressetext ausführt, würden die meisten Lebensmittelhersteller die von der EU vorgeschriebene Grauzone nicht überschreiten. Wird der Wert von 0,9 Prozent an Gentechnik pro Zutat nicht überschritten, müsste das Produkt auch nicht gekennzeichnet werden. "Hierbei handelt es sich um technisch nicht verhinderbare Verunreinigungen. Diese können beim Transport oder in der Fabrik passieren", so Nichtenberger.

Probleme würde es nach wie vor bei den Futterbestimmungen geben. "Gentechnisch verändertes Futter für Kühe oder auch Schweine muss nicht extra gekennzeichnet werden", so Faber. Nach der derzeit vorherrschenden gesetzlichen Lage existiert auch keine Kennzeichnungspflicht für die jeweiligen Tierprodukte wie Milch oder Eier. Lediglich wenn die Kuh selbst gentechnisch verändert wurde, müsste auch die Milch gekennzeichnet werden. Wie Nichtenberger erklärt, werden in Österreich jährlich etwa 600.000 Tonnen gentechnisch verändertes Futtermittel verbraucht. "Hier sollte es sicherlich noch Verbesserungen geben", so Faber gegenüber pressetext.

Grundsätzlich sei die breite Bevölkerung in Österreich gut über das Thema Gentechnik informiert. "Die meisten Menschen sprechen sich gegen Gentechnik aus. Je nach Studie handelt es sich um 70 bis 90 Prozent der Bevölkerung", führt Faber gegenüber pressetext aus. Die Organisation Greenpeace führte im Jahr 2004 eine Studie durch, in der sich 87 Prozent der Bevölkerung gegen Gentechnik in Lebens- und Futtermittel ausgesprochen haben. "Trotz des guten Informationsflusses stehen viele Teilbereiche im Dunkeln", so Nichtenberger. Verbesserungen in der Kommunikation sollte es, so die Forderung des Greenpeace-Mitarbeiters, vor allem bei unabhängigen Studien geben. "Viele dieser Studien belegen, dass Gentechnik doch nicht so harmlos ist, wie immer wieder behauptet wird", erörtert Nichtenberger abschließend im pressetext-Interview. Diese Studien und Ergebnisse würden von Seiten der EU teilweise zurückgehalten und verschleiert werden. (Ende)


Aussender: pressetext.austria
Redakteur: Victoria Danek
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