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Presse-Stelle:  Bündnis 90/ Die Grünen Bundesvorstand, D-10115 Berlin
Rubrik:Mobilität & Reisen    Datum: 25.04.2006
"Echt laut hier" - Aktiver Lärmschutz muss Priorität erhalten
Anlässlich des diesjährigen "Tags gegen Lärm" erklärt Winfried Hermann, verkehrspolitischer Sprecher:
Dieser Spruch hat nur all zu oft Gültigkeit. Viele Menschen in den Großstädten, an Baustellen oder Flughäfen und Hauptverkehrsstrecken sind genervt und gestresst. Jeder hat ein Recht auf Ruhe und Erholung, trägt allerdings doch meist als Verkehrsteilnehmer auch zum Lärm bei. Trotz Erfolgen in der Technik, nimmt gerade der Verkehrslärm durch das stetig wachsende Verkehrsaufkommen weiter zu. Menschen wollen und müssen mobil sein und Menschen wollen und brauchen Ruhe. Nicht alle können es sich leisten, sich in ruhigen Wohnlagen nieder zu lassen. Oft müssen alte Menschen oder sozial Schwache an Hauptverkehrsadern wohnen. Lärmschutz ist daher auch eine Anforderung gleichwertiger Lebensqualität für alle.

Während wir etwa im Bereich Luftreinhaltung in den vergangenen Jahrzehnten viel erreicht haben, war der Lärmschutz lange Zeit ein eher vernachlässigtes Thema. Dem gegenüber fordern Umfrageergebnisse in der Bevölkerung zu politischem Handeln auf: 75 Prozent der BürgerInnen in Deutschland fühlen sich durch Lärmgeräusche belästigt. Mehr noch: Lärm schädigt die Gesundheit. Immer mehr HNO-Ärzte prognostizieren eine zunehmende Zahl hörgeschädigter Kinder und Jugendlicher. Die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft berichtet, dass Lärmschwerhörigkeit die häufigste Berufskrankheit am Bau aber auch in anderen Branchen ist. Unterlassener Lärmschutz und mangelnde Vorsorge verursachen erhebliche Kosten für Heilung und Entschädigung.

Für uns hat es absolut Priorität den Lärm an der Quelle zu bekämpfen. Aktiver Lärmschutz verlangt vor allem technische Innovationen am Gerät und Fahrzeug: leise Flugzeuge durch lärmarme Triebwerkstechnik, leisere Autos und schallschluckender Asphalt auf Straßen oder lärmarme Bahnwagen mit neuen Bremssystemen. In Forschung und Entwicklung ist schon viel geschehen. Die Bundesregierung muss dafür sorgen, dass die neueste Technik auch zur Anwendung gelangt. Nur ambitionierte Standards führen dazu, dass die lärmarme Technik auch nachgefragt wird. Daher müssen am besten EU-weite Grenzwerte zu allen denkbaren Geräuschemissionen definiert werden. Investitionen in leises Gerät heute, vermeiden die Krankheitskosten von morgen. Für die Lärmgeplagten müssen gleichwohl die Programme und Maßnahmen zum passiven Lärmschutz fortgesetzt und erweitert werden. Nachhaltige Mobilität heißt für uns, der unvermeidbare Verkehr muss leiser werden.


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