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Rubrik:Mobilität & Reisen    Datum: 28.03.2006
Verkehrswachstumsstudie der Europäischen Umweltagentur
EU braucht Verkehrswende
Der wachsende Verkehr in der EU wird zunehmend zur ernsthaften Belastung für Umwelt, Klima und Gesundheit. Das ist das Ergebnis einer Studie[1] zum Verkehrswachstum in Europa, die heute von der Europäischen Umweltagentur (EUA) veröffentlicht[2] wurde. Während in anderen Wirtschaftsbereichen die Treibhausgase reduziert werden konnten, haben Emissionen im Transport-Sektor zwischen 1990 und 2003 um mehr als 22 Prozent zugenommen. Dazu erklärt Michael Cramer, MdEP und verkehrspolitischer Sprecher der Grünen im Europäischen Parlament:

"Europa wächst der Verkehr über den Kopf. Das ist die deutliche und hoffentlich aufrüttelnde Botschaft der Umwelt-Experten von der EUA. Effizienzsteigerungen etwa durch spritsparende Motoren wie auch Emissionsreduzierungen der europäischen Wirtschaft insgesamt werden zunichte gemacht durch ein enormes Wachstum vor allem auf den Straßen und in der Luft. Allein der Luftverkehr hat sich seit 1990 nahezu verdoppelt. Nicht nur im Kampf gegen den Klimawandel wird der Verkehr damit zum zentralen Problem. An den Folgen der Luftverschmutzung sterben zudem laut Studien der EU-Kommission jährlich etwa 370.000 Menschen in den 25 Mitgliedstaaten.

Die EU muss daher dringend eine Verkehrwende einleiten, die als oberste Priorität direkte und indirekte Subventionen - wie etwa die Kerosinsteuerbefreiung - abgeschafft. Eine Politik, die den Transport insbesondere auf der Straße und in der Luft künstlich verbilligt, konterkariert sämtliche Klima-, Umwelt- und Gesundheitsschutzmaßnahmen. Wir brauchen endlich einen fairen Wettbewerb, der die Benachteiligung der Bahnen beendet und für den Transport von Gütern und Personen einen ökologisch ehrlichen Preis verlangt. Nur so lässt sich Verkehr reduzieren und umweltfreundlich verlagern.

Leider geht die Politik in der EU in die falsche Richtung: Laut einer McKinsey-Studie wird der Schienengüterverkehr in Europa trotz Milliarden-Investitionen noch einmal 30-40 % verlieren, was eine Zunahme von 20.000 bis 30.000 LKW auf der Straße bedeutet. Der Marktanteil der Schiene wird von heute 14% auf 9% fallen, wenn nicht mit einer LKW-Maut nach dem Schweizer Modell gegensteuert wird."


Michael Cramer MEP
Europäisches Parlament
ASP 08 H 247
60, Rue Wiertz
B-1047 Brüssel
Tel.: +32 2 28 45779
Fax: +32 2 28 49779
mcramer@europarl.eu.int
www.michael-cramer.de


LINKS [Red.]

[1] reports.eea.eu.int/eea_report_2006_3/en/term_2005.pdf
[56 S.; 3,9 MB]

[2] org.eea.eu.int/documents/newsreleases/term2005-en



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