"Europa wächst der Verkehr über den Kopf. Das ist die deutliche und hoffentlich aufrüttelnde Botschaft der Umwelt-Experten von der EUA. Effizienzsteigerungen etwa durch spritsparende Motoren wie auch Emissionsreduzierungen der europäischen Wirtschaft insgesamt werden zunichte gemacht durch ein enormes Wachstum vor allem auf den Straßen und in der Luft. Allein der Luftverkehr hat sich seit 1990 nahezu verdoppelt. Nicht nur im Kampf gegen den Klimawandel wird der Verkehr damit zum zentralen Problem. An den Folgen der Luftverschmutzung sterben zudem laut Studien der EU-Kommission jährlich etwa 370.000 Menschen in den 25 Mitgliedstaaten. Die EU muss daher dringend eine Verkehrwende einleiten, die als oberste Priorität direkte und indirekte Subventionen - wie etwa die Kerosinsteuerbefreiung - abgeschafft. Eine Politik, die den Transport insbesondere auf der Straße und in der Luft künstlich verbilligt, konterkariert sämtliche Klima-, Umwelt- und Gesundheitsschutzmaßnahmen. Wir brauchen endlich einen fairen Wettbewerb, der die Benachteiligung der Bahnen beendet und für den Transport von Gütern und Personen einen ökologisch ehrlichen Preis verlangt. Nur so lässt sich Verkehr reduzieren und umweltfreundlich verlagern. Leider geht die Politik in der EU in die falsche Richtung: Laut einer McKinsey-Studie wird der Schienengüterverkehr in Europa trotz Milliarden-Investitionen noch einmal 30-40 % verlieren, was eine Zunahme von 20.000 bis 30.000 LKW auf der Straße bedeutet. Der Marktanteil der Schiene wird von heute 14% auf 9% fallen, wenn nicht mit einer LKW-Maut nach dem Schweizer Modell gegensteuert wird." Michael Cramer MEP Europäisches Parlament ASP 08 H 247 60, Rue Wiertz B-1047 Brüssel Tel.: +32 2 28 45779 Fax: +32 2 28 49779 mcramer@europarl.eu.int www.michael-cramer.de LINKS [Red.] [1] reports.eea.eu.int/eea_report_2006_3/en/term_2005.pdf [56 S.; 3,9 MB] [2] org.eea.eu.int/documents/newsreleases/term2005-en
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