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Presse-Stelle:  Dr. Franz Alt Journalist, D-76530 Baden-Baden
Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 30.07.2004
Wie die Klimaerwärmung Berge bröckeln lässt
Felsen, in denen die Temperaturen dauerhaft unter dem Gefrierpunkt liegen, sind stabiler als gewöhnlicher Fels. Eis in den Ritzen und Klüften wirkt wie Klebstoff und hält ganze Bergmassive zusammen. Eine Erwärmung kann daher fatale Folgen haben, selbst wenn die Temperaturen unter dem Gefrierpunkt bleiben. Versuche von Michael Davies von der University of Dundee belegen, dass Eis schon unterhalb des Gefrierpunktes seine Stabilität verliert, heißt es im New Scientist.

Besondere Bröselgefahr besteht an Nordhängen, die gewöhnlich weniger starken Temperaturschwankungen ausgesetzt sind als Südhänge, und schmalen Felsnadeln. Die warmen Temperaturen im Supersommer 2003 reichten offenbar aus, um im großen Maßstab Permafrost in den Alpen aufzutauen. Bergstürze nahmen drastisch zu, einige Aufstiegsrouten zum Mont Blanc mussten wegen der Gefahr herabfallender Steine gesperrt werden. Am Matterhorn musste die Bergwacht hundert Bergsteiger retten, weil auf der üblichen Aufstiegsroute der Teil eines Rückens kollabiert war.

Die vier Bergstürze in den Dolomiten sind nach Meinung örtlicher Wissenschaftler auf Frostsprengung zurückzuführen. Stephan Gruber von der Universität Zürich hat jedoch den Verdacht, dass auch hier das Verschwinden des Permafrostes im Spiel war: Der Fels brach einige Meter unterhalb der Oberfläche, in einem Fall brachen tausend Kubikmeter Gestein weg. "Das könnte gut mit dem extremen Sommer vom letzten Jahr zusammenhängen", meint der Forscher.


Quelle: www.wissenschaft.de - Ute Kehse


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