Ein Service von
www.ECO-World.de
 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  Bündnis 90/ Die Grünen Bundesvorstand, D-10115 Berlin
Rubrik:Naturschutz    Datum: 04.03.2004
Naturschutz gestärkt
Zum heutigen Bundestagsbeschluss des Koalitionsantrages "Naturschutz geht alle an - Akzeptanz und Integration des Naturschutzes in andere Politikfelder weiter stärken" erklärt die naturschutzpolitische Sprecherin Undine Kurth:

Unsere Naturschutzpolitik der letzten Jahre hat wichtige Erfolge erzielt. Mit dem heutigen Beschluss haben wir unterstrichen, dass wir auf dieser Grundlage die Naturschutzpolitik des Bundes kontinuierlich weiterentwickeln.

Wir werden eine nationale Naturschutzstrategie entwickeln, die sich in die nationale Nachhaltigkeitsstrategie einfügt. Es muss endlich gelingen, das Verständnis eines nachhaltigen Naturschutzes in allen Politikbereichen zu vertiefen. Moderne Naturschutzpolitik umfasst mehr als den reinen Arten- und Gebietsschutz, obwohl diese eine tragende Säule des Naturschutzes sind und bleiben. Wir brauchen eine umfassende Integration des Naturschutzes in alle Politikbereiche. Naturschutzpolitik muss sich einmischen in fast alle aktuellen politischen Debatten, zum Beispiel in die künftige Ausgestaltung der Agrarpolitik, der Verkehrspolitik und der Energiepolitik oder den Hochwasserschutz.

Der heutige Beschluss setzt in genau diesem integrativen Sinne wichtige, richtige und notwendige Akzente für die Politik des Bundes. So sollen die Instrumente, die die Agrarpolitik für den Naturschutz bietet, in dem Sinne weiter ausgebaut werden, dass Förderungen verstärkt an ökologische Leistungen geknüpft werden. Beim Ausbau der erneuerbaren Energien sind Kriterien einer natur- und umweltverträglichen Realisierung zu berücksichtigen.

Wir wissen auch, dass nationale und selbst europäische Anstrengungen allein nicht ausreichen. Deshalb werden wir uns zügig mit der Umsetzung der Beschlüsse der Vertragsstaatenkonferenz des Übereinkommens über die biologische Vielfalt vom Februar dieses Jahres befassen, die ein ehrgeiziges Arbeitsprogramm zur Einrichtung eines weltweiten Netzes von Schutzgebieten beinhalten, das an Land bis 2010 und auf dem Meer bis 2012 aufgebaut werden soll.

Der heutige Beschluss trägt dazu bei, die Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes insgesamt zu verbessern, den Rückgang der Artenvielfalt zu stoppen und die Erholungsqualität der Landschaft zu erhalten. Wichtiges Anliegen bleibt es auch, eine Kommunikationsstrategie zu entwickeln, die den gesellschaftlichen Nutzen von Naturschutz deutlich herausstellt und breit und allgemeinverständlich kommuniziert.

Die Diskussion über die Rolle und Zukunft des Naturschutzes ist mit dem heutigen Beschluss nicht beendet. Im Gegenteil, wir brauchen die verstärkte öffentliche Debatte über Sinn und Inhalt von Naturschutz und darüber, wieviel wir bereit sind, in einen modernen Naturschutz zu investieren, d. h. in die Bewahrung unserer natürlichen Lebensgrundlagen und die Sicherung der natürlichen Ressourcen für unsere und spätere Generationen.



Lesen Sie weiter auf www.ECO-World.de, dem Portal für ein bewusst genussvolles Leben & ökologisch nachhaltiges Handeln.