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Presse-Stelle:  Ökologischer Jagdverein e.V., D-88289 Waldburg
Rubrik:Naturschutz    Datum: 14.08.2001
Füchse gehören in den Wald und nicht in die Mülltonne
Ökologischer Jagdverein gegen sinnlose Fuchsbekämpfung
Der Ökologische Jagdverein Bayern lehnt wie der Bayerische Tierschutzbund die jüngsten Beschlüsse des Bayerischen Landtages zur Intensivierung der Fuchsabschüsse ab. Der ÖJV hält die vorgesehenen Maßnahmen für maßlos überzogen.

Tiere dürfen nur getötet werden, wenn ein vernünftiger Grund vorliegt. Dies ist nach Ansicht des ÖJV beim Füchsen nur gegeben, wenn im Winter der Pelz nutzbar ist. Die Aufforderung des Jägerpräsidenten Dr. Vocke, Füchse auch außerhalb des Winters zu schießen, steht damit im krassen Gegensatz zu ökologischen und tierschutzrelevanten Einsichten.

Füchse einfach bayernweit totzuschießen, um sie anschließend zu "entsorgen", ist auch durch die gelegentlich aufflackernde Tollwut nicht zu rechtfertigen.

Tollwuterkrankungen beim Menschen sind in den letzten 60 Jahren praktisch nicht vorgekommen oder rechtzeitig behandelt worden. Außerdem ist es eine bereits gängige und noch ausweitbare Praxis, Haustiere, z.B. Hunde, gegen Tollwut zu impfen. Der ÖJV würde es unterstützen, wenn für alle Haustiere, die auch im Freien gehalten werden, eine Tollwutschutzimpfung Pflicht würde. Statt zur hysterischen Fuchsjagd zu blasen, sollte außerdem die Bevölkerung informiert werden, dass man sich einem vermeintlich zahmen Wildtier nicht nähern soll, geschweige es streicheln oder mit nach hause nehmen darf.

Der ÖJV lehnt auch jegliche medikamentöse Behandlung von Wildtieren ab. So hat beispielsweise die vorübergehende Eindämmung der Tollwut durch die bayernweite Impfung der Füchse mittels präparierter Köder lediglich dazu geführt, dass andere Krankheiten verstärkt aufgetreten sind. Die Folge davon ist, dass in den letzten Jahren der für den Menschen mit Sicherheit gefährlichere Fuchsbandwurm deutlich zugenommen hat.

Die vom Bayerischen Landesjagdverband nun auf die Spitze getriebene Fuchshetze trägt fragwürdige Züge:
Angeblich geschieht dies alles zum Wohle der Gesellschaft (z.B. Schutz vor Tollwut) und des Naturschutzes (Hilfe für Bodenbrüter, Hasen etc.).

Aber:
Seit Jahren wird vom Bayerischen Jagdverband gegen den Fuchs gehetzt und die Jäger zur Fuchsbekämpfung scharf gemacht. Ohne durchschlagenden Erfolg! Das verwundert auch nicht, denn im Gegensatz zu anderen Tierarten ist es auch bei früheren Versuchen nicht gelungen, die Fuchspopulation durch die Jagd entscheidend zu beeinflussen. Selbst die Vergasung von Jungfüchsen im Bau, die in den 60ger Jahren praktiziert wurde, hat nicht zu einer spürbaren Absenkung der Fuchspopulation geführt.

Wozu also das Ganze? Die Jäger bekommen einen Freibrief, relativ wahllos Füchse zu schießen und so ihrer Jagdlust ganzjährig zu frönen! Aber dazu sind Mitgeschöpfe wie der Fuchs zu schade.

Die Jäger sollten sich statt dessen auf wichtigere Aufgaben konzentrieren. Im Gegensatz zu Füchsen ist es beispielsweise möglich, den Rehwildbestand durch Bejagung tatsächlich zu regulieren. Das hilft nachweislich dem Wald, den die Gesellschaft in vielfältiger Form nutzt. Die erlegten Rehe müssen auch nicht in Mülltonnen entsorgt werden, sondern können als hochwertiges Nahrungsmittel gegessen werden.

Dr. Wolfgang Kornder
1.Vorsitzender des ÖJV Bayern

Ulsenheim 23
91478 Markt Nordheim
09842/951370
Fax - 71
Mail an ÖJV




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