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Rubrik:Essen u. Trinken    Datum: 08.09.2000
Gartenkräuter und ihre Wirkungen
Was jeder wissen sollte
In der Pflanzenheil- und Würzkunde hat sich der Begriff "Kräuter" für alle heilkräftigen, würzenden und duftenden Pflanzenarten durchgesetzt. Sie werden unterteilt in ein-, zwei- oder mehrjährige Kräuter. Inzwischen sind etwa 500 näher untersuchte Arten, die fast ausschließlich 20 Pflanzenfamilien zuzurechnen sind, bekannt. Anhand ihrer äußeren Merkmale, wie Blütenbau, Blattform, Düfte, Fruchtausbildung und Standort, lässt sich ihre Familienzugehörigkeit und ihre Art gut bestimmen. Die Botaniker haben allen Pflanzenarten, und damit auch den Kräutern, wissenschaftliche Doppelnamen gegeben. Dabei steht der erste Name für die Gattung, während der zweite die Art bezeichnet. Die wissenschaftlichen Namen sind, im Gegensatz zu den volkstümlichen Bezeichnungen, international einheitlich und damit unverwechselbar. Der lateinische Doppelname wird meist noch durch den abgekürzten Namen des Entdeckers oder Beschreibers der Pflanze ergänzt.

Die heilkräftigen, würzenden und duftspendenden Wirkstoffe sind ungleich auf die verschiedenen Pflanzenorgane verteilt. Wir finden sie vor allem in den stoffwechselaktiven, chlorophyllhaltigen Blättern (Minzen, Melisse) und Blüten (Kamille, Ringelblume), in den Wurzeln (Baldrian) oder Zwiebeln (Knoblauch), in den fleischigen Früchten (Wildbeeren) oder Samen (Kümmel) sowie im Holz und in der Rinde (Faulbaum). Durch Trocknen und Weiterverarbeiten werden die heilkräftigen Pflanzen zu Drogen, sogenannten Pflanzendrogen. Die Wirksamkeit einer Heilpflanze beruht meist auf dem Zusammenspiel mehrerer dieser Stoffe. Sie können sich ergänzen, ihre Wirkung verstärken oder allein durch ihr Vorhandensein den Organismus schonen. Bei den Würzpflanzen entscheiden geschmacks- und geruchsbildende Stoffe im jeweiligen Verhältnis über scharfen, angenehmen oder faden Geschmack. Die wichtigsten Wirkstoffe der Heil- und Würzpflanzen sind leicht flüchtige, stark riechende oder scharf schmeckende ätherische Öle. Außerdem sind es Alkaloide als Ausgangsstoffe für wichtige Medikamente sowie Harze, Bitter-, Gerb- und Schleimstoffe, organische Säuren, Mineralstoffe, Vitamine und andere Vitalstoffe. Die vielfältigen Düfte der Kräuter entstammen ätherischen Ölen und Harzen, z.B. bei den Spontanduftern kurzzeitig nach dem Aufbrechen der Blütenknospen und bei den Kontaktduftern lebenslang nach Berühren der aromatischen Pflanzenteile. Über Jahrtausende wurden von Generation zu Generation die Kräuterkenntnisse weitergegeben; sie sind damit zur Volksheilkunde geworden und dienen heute als Grundlage moderner Pflanzenheilkunde.

Wirkung der wichtigsten Garten-Heilkräuter
In unseren Haus- und Hobbygärten werden nur Kräuter mit milden Heilwirkungen angebaut, die geeignet sind, Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit zu erhalten, Krankheiten vorzubeugen, Leiden zu mildern und Genesungsvorgänge zu unterstützen. Viele Erkrankungen sind allein vom Arzt richtig erkennbar. Auch langjährige Kräuterkenntnisse können und dürfen den Arzt und die Apotheke nicht ersetzen. Besondere Vorzüge vieler Garten-Heilkräuter sind, dass sie bei richtiger Anwendung kaum bedenkliche Nebenwirkungen haben. Trotzdem sollten wir bei den jeweiligen Empfehlungen die Dosierung und die Dauer der Anwendung kritisch betrachten.
Nachfolgend sind die Heilkräuter unserer Gärten in Gruppen nach Wirkungsbereichen geordnet zusammengestellt:
Appetitanregende und verdauungsfördernde Wirkung: Wermut, Tausengüldenkraut, Enzian, Schafgarbe, Salbei, Dill, Bibernelle, Schnittlauch, Borretsch, Kerbel
Wirkung bei Magen-, Darmbeschwerden: Kamille (echte), Pfefferminze, Ysop, Fenchel, Kümmel, Liebstöckel, Alant, Knoblauch, Basilikum
Abführende Wirkung: Medizinal-Rhababer, Lein (Medizinal-Lein), Rhizinus, Aloe
Wirkung auf Erkrankungen der Atemwege: Thymian, Salbei, Huflattich, Spitzwegerich, Malve, Königskerze, Dost, Bibernelle, Seifenwurzel, Ysop, Majoran, Minze
Nervenberuhigende und schlaffördernde Wirkung: Melisse, Lavendel, Johanniskraut, Baldrian, Selleriesamen, Borretsch, Dill, Beifuß
Wirkung bei Herz-, Kreislauferkrankungen: Knoblauch, Baldrian, Johanniskraut, Rosmarin, Melisse, Bibernelle, Lavendel, Minzearten, Gänseblümchen, Löwenzahn, Borretsch, Gartenkresse
Wirkung bei Leiden des Bewegungsapparates: Brennessel, Schafgarbe, Ringelblume, Ackerschachtelhalm, Schlüsselblume, Rosmarin, Petersilie, Kerbel, Ysop, Minzearten, Koriander
Wirkung bei Leber-, Galleerkrankungen: Pfefferminze, Zitronenmelisse, Schafgarbe, Kamille. Löwenzahn, Johanniskraut, Angelika, Wegwarte
Verwendung bei Nieren- und Blasenleiden: Salbei, Petersilie, Löffelkraut, Borretsch, Rosmarin, Majoran, Thymian, Kerbel, Bibernelle, Basilikum, Estragon, Kümmel, Liebstöckel, Quecke, Brennessel

Mit freundlicher Genehmigung des Auswertungs- und Informationsdienstes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AID) aus "Heil- und Gewürzpflanzen aus dem eigenen Garten"

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