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Die heilkräftigen, würzenden und duftspendenden Wirkstoffe sind ungleich auf die verschiedenen Pflanzenorgane verteilt. Wir finden sie vor allem in den stoffwechselaktiven, chlorophyllhaltigen Blättern (Minzen, Melisse) und Blüten (Kamille, Ringelblume), in den Wurzeln (Baldrian) oder Zwiebeln (Knoblauch), in den fleischigen Früchten (Wildbeeren) oder Samen (Kümmel) sowie im Holz und in der Rinde (Faulbaum). Durch Trocknen und Weiterverarbeiten werden die heilkräftigen Pflanzen zu Drogen, sogenannten Pflanzendrogen. Die Wirksamkeit einer Heilpflanze beruht meist auf dem Zusammenspiel mehrerer dieser Stoffe. Sie können sich ergänzen, ihre Wirkung verstärken oder allein durch ihr Vorhandensein den Organismus schonen. Bei den Würzpflanzen entscheiden geschmacks- und geruchsbildende Stoffe im jeweiligen Verhältnis über scharfen, angenehmen oder faden Geschmack. Die wichtigsten Wirkstoffe der Heil- und Würzpflanzen sind leicht flüchtige, stark riechende oder scharf schmeckende ätherische Öle. Außerdem sind es Alkaloide als Ausgangsstoffe für wichtige Medikamente sowie Harze, Bitter-, Gerb- und Schleimstoffe, organische Säuren, Mineralstoffe, Vitamine und andere Vitalstoffe. Die vielfältigen Düfte der Kräuter entstammen ätherischen Ölen und Harzen, z.B. bei den Spontanduftern kurzzeitig nach dem Aufbrechen der Blütenknospen und bei den Kontaktduftern lebenslang nach Berühren der aromatischen Pflanzenteile. Über Jahrtausende wurden von Generation zu Generation die Kräuterkenntnisse weitergegeben; sie sind damit zur Volksheilkunde geworden und dienen heute als Grundlage moderner Pflanzenheilkunde. Wirkung der wichtigsten Garten-Heilkräuter In unseren Haus- und Hobbygärten werden nur Kräuter mit milden Heilwirkungen angebaut, die geeignet sind, Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit zu erhalten, Krankheiten vorzubeugen, Leiden zu mildern und Genesungsvorgänge zu unterstützen. Viele Erkrankungen sind allein vom Arzt richtig erkennbar. Auch langjährige Kräuterkenntnisse können und dürfen den Arzt und die Apotheke nicht ersetzen. Besondere Vorzüge vieler Garten-Heilkräuter sind, dass sie bei richtiger Anwendung kaum bedenkliche Nebenwirkungen haben. Trotzdem sollten wir bei den jeweiligen Empfehlungen die Dosierung und die Dauer der Anwendung kritisch betrachten. Nachfolgend sind die Heilkräuter unserer Gärten in Gruppen nach Wirkungsbereichen geordnet zusammengestellt: Appetitanregende und verdauungsfördernde Wirkung: Wermut, Tausengüldenkraut, Enzian, Schafgarbe, Salbei, Dill, Bibernelle, Schnittlauch, Borretsch, Kerbel Wirkung bei Magen-, Darmbeschwerden: Kamille (echte), Pfefferminze, Ysop, Fenchel, Kümmel, Liebstöckel, Alant, Knoblauch, Basilikum Abführende Wirkung: Medizinal-Rhababer, Lein (Medizinal-Lein), Rhizinus, Aloe Wirkung auf Erkrankungen der Atemwege: Thymian, Salbei, Huflattich, Spitzwegerich, Malve, Königskerze, Dost, Bibernelle, Seifenwurzel, Ysop, Majoran, Minze Nervenberuhigende und schlaffördernde Wirkung: Melisse, Lavendel, Johanniskraut, Baldrian, Selleriesamen, Borretsch, Dill, Beifuß Wirkung bei Herz-, Kreislauferkrankungen: Knoblauch, Baldrian, Johanniskraut, Rosmarin, Melisse, Bibernelle, Lavendel, Minzearten, Gänseblümchen, Löwenzahn, Borretsch, Gartenkresse Wirkung bei Leiden des Bewegungsapparates: Brennessel, Schafgarbe, Ringelblume, Ackerschachtelhalm, Schlüsselblume, Rosmarin, Petersilie, Kerbel, Ysop, Minzearten, Koriander Wirkung bei Leber-, Galleerkrankungen: Pfefferminze, Zitronenmelisse, Schafgarbe, Kamille. Löwenzahn, Johanniskraut, Angelika, Wegwarte Verwendung bei Nieren- und Blasenleiden: Salbei, Petersilie, Löffelkraut, Borretsch, Rosmarin, Majoran, Thymian, Kerbel, Bibernelle, Basilikum, Estragon, Kümmel, Liebstöckel, Quecke, Brennessel Mit freundlicher Genehmigung des Auswertungs- und Informationsdienstes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AID) aus "Heil- und Gewürzpflanzen aus dem eigenen Garten" In ECO-Address 2000 finden Sie nicht nur diesen Artikel zum Thema Kräuter, sondern auch noch über 250 Bezugsquellen.
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