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(Weltkommission für Umwelt und Entwicklung, Brundlandt-Bericht, 1987) Auf der UNCED-Konferenz über Entwicklung und Umwelt 1992 in Rio de Janeiro wurde die "Agenda 21" als allgemeiner Entwicklungsleitfaden für das 21. Jahrhundert formuliert und verabschiedet. Kapitel 7 der Agenda ist der Förderung einer nachhaltigen Siedlungsentwicklung gewidmet. Das Leitziel wird mit der "Verbesserung der sozialen und wirtschaftlichen Bedingungen und der Umweltqualität in städtischen und ländlichen Siedlungen" umschrieben, wobei die Verbesserung der Lage bislang benachteiligter sozialer Gruppen oder Bevölkerungsteile erwähnt wird. Diese Ziele sollen in enger Zusammenarbeit der Regierenden der jeweiligen Gebietskörperschaft mit der Bauwirtschaft verfolgt werden. Folgende Maßnahmen werden in diesem Zusammenhang genannt: - Die Entwicklung angepaßter Konzepte und Technologien, um der Bauwirtschaft die Möglichkeit einer nachhaltigen Siedlungspolitik an die Hand zu geben, die schädliche Nebenwirkungen für die menschliche Gesundheit und die Biosphäre so weit wie möglich vermeidet. - Die Verbesserung der Beschäftigung schaffenden Möglichkeiten der Bauwirt-schaft. - Die einheimische Baustoffindustrie soll entwickelt und ausgebaut werden. - Der Einsatz einheimischer Materialien soll durch verbesserte Information und Anreizprogramme gesteigert, die Leistungsfähigkeit der kleingewerblichen Betriebe und der traditionellen Bautechniken gestärkt werden. - Flächennutzungskonzepte und Planungsvorschriften sollen so gestaltet werden, daß ökologisch empfindliche Zonen Schutz genießen. - Die Selbsthilfe beim Hausbau soll gefördert werden. Die Entwicklungsmaxime "Ökologischer Wohlstand zuerst und um jeden Preis - die ökologischen und sozialen Reparaturen kommen später" ist überholt. Wir erfahren, daß jeder Verbrauch von Wasser, Luft, Energie und Boden, Pflanzen und Tieren unweigerlich ein Stück veränderte Umwelt nach sich zieht. Beim Bauen und Wohnen wird dies deutlich: Unsere Häuser verbrauchen Land und natürliche Ressourcen, versiegeln Böden, verschmutzen Wasser und Luft, Tiere und Pflanzen sind gefährdet und mit ihnen wir Menschen. Wir brauchen neue Wege, die Wege der Nachhaltigkeit. Das heißt: Wir dürfen beim Bauen nur soviel an natürlichen Ressourcen konsumieren, wie sich regenerieren können. Wir dürfen nur von den Zinsen leben, das Kapital dürfen wir nicht verbrauchen. Wir brauchen eine neue Richtung, die Zukunftsfähigkeit. Wir übergeben den nachfolgenden Generationen treuhänderisch unsere Erde. Die Natur, die wir weitergeben, muß intakt sein - unabhängig davon, wie hoch unser Wohlstands-Wachstum ist. An die Zukunft zu denken und verantwortungsbewußt zu handeln beginnt in den eigenen vier Wänden. Auch im Biosphärenreservat wollen sich für die Umwelt engagierte Handwerksbetriebe dieser Thematik stellen: Gemeinsam bauten sie auf dem Kronsberg am EXPO-Gelände sechs AGENDA 21-Häuser: vorbildlich hinsichtlich der Bauökologie, mit hoher Qualität der Baustoffe und moderner Haustechnik. Nach der Grundphilosophie der Agenda 21 ist jede Region aufgerufen, sich diejenigen Elemente herauszunehmen und zu präzisieren, die für ihre jeweilige Problemlage Realisierungschancen bietet, allerdings unter dem der Agenda zugrundeliegenden globalen Horizont. Für "Nachhaltiges Bauen" existiert bisher keine verbindliche inhaltliche Vorstellung oder Begriffsdefinition. Ziel der AGENDA 21-Häuser ist es, diesen Bereich näher zu beleuchten und eine Diskussion in Gang zu setzen. Noch stehen wir alle am Anfang dieser Entwicklung und müssen nach Kriterien suchen. Nachhaltiges Bauen betont, über die Aspekte des ökologischen Bauens hinausgehend, den Ressourcenaspekt. Ziel ist es dabei, die natürlichen Ressourcen zu schonen und andererseits die Lebensqualität der Bewohner und Einwohner langfristig weiterzuentwickeln. Die Verfahren hierfür zu finden, experimentell zu erproben, und danach im großen Rahmen gesellschaftlich und wirtschaftlich zu implementieren ist die derzeit anstehende Aufgabe des "Nachhaltigen Bauens". "Die Verbesserung der Welt beginnt in den eigenen vier Wänden." Dies will die Deutsche Gesellschaft für Handwerk & Kooperation mit Ihren AGENDA 21-Häusern auf dem Kronsberg zur EXPO 2000 zeigen.
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