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Presse-Stelle:  gepa Fair Handelshaus, D-42279 Wuppertal
Rubrik:Wirtschaft    Datum: 13.04.2000
Fairer Handel in Berlin
Weltläden, Lebensmitteleinzelhandel, Großverbraucher
Das Fair Trade Zentrum Berlin-Brandenburg wurde 1991 gegründet und ist eine von acht gepa-Regionalstellen. Der Sitz ist Berlin-Karlshorst.
Das Konzept des Fair Trade Zentrums:
Ein breites Sortiment verschiedener Fair Handelsimporteure unter einem Dach.

Auf 900qm wird eine breite Palette von Waren aus fairem Handel vorgestellt. Es ist das Komplettsortiment der gepa sowie Waren von weiteren kleineren Fair Handelsimporteuren, wie z.B. der El Puente GmbH. Das Sortiment setzt sich zusammen aus hochwertigen Lebensmitteln überwiegend in Bio-Qualität wie Kaffee, Tee und Süßigkeiten. Darüber werden über 2000 non-food-Produkte angeboten, von Musikinstrumenten und Spielwaren über Heimtextilien bis zu fair gehandelten Fußbällen und Solarradios.

Das Ziel der Regionalstelle ist es, Weltläden dabei zu unterstützen, in der Öffentlichkeit als Fachgeschäfte des fairen Handels wahrgenommen zu werden. Diese Fachgeschäfte haben ein helles und weltoffenes Ambiente und sind in puncto fairer Handel kompetent.
Kernpunkt des Angebotes zur Professionalisierung ist die Beratung von Weltläden in allen betriebswirtschaftlichen Fragen, wie Marketing, Organisation und Finanzierung. Darüber hinaus helfen die Mitarbeiter der Regionalstelle mit Rat und Tat bei Weltladengründungen.

Weltläden in Berlin und Brandenburg

In Berlin und Brandenburg gibt es 23 Weltläden, davon neun im Berliner Stadtgebiet. Der älteste, bekannteste und umsatzstärkste ist der WL im Turm der Gedächtniskirche am Breitscheidplatz. Dieser Laden hatte aufgrund der Kauflust im Jahr nach der Wende einen Rekordumsatz von über 700 000 Mark. Danach hat sich der Jahresumsatz auf ca. 400 000 Mark eingependelt.

Der neueste Weltladen in Berlin ist A Janela - Fenster zur Welt - in Wilmersdorf. Dieser Weltladen ist hervorgegangen aus der katholischen Kirchengemeinde St. Ludwig in Wilmersdorf und entspricht etwa in allen Punkten einem Fachgeschäft des fairen Handels.

Das gleiche gilt z.B. für den Weltladen La Tienda in Berlin-Friedrichshain, der von der NGO Gesellschaft für solidarische Entwicklungszusammenarbeit (GSE e.V.) gegründet wurde und seit Herbst 1998 in neuen Räumen am Boxhagener Platz tätig ist.

Die Kunden der gepa in Berlin Brandenburg kaufen im Jahr für
1,2 Mio. DM ein - ein verschwindend geringer Anteil vom Gesamtumsatz der gepa. Dennoch hat sich unser Umsatz im letzten Jahr um knapp 6 Prozent gesteigert, ein positiver Trend.

Sonderstellung Berlin

Für den fairen Handel hat Berlin eine Sonderstellung ein, der Fair Trade Markt entwickelt sich schleppender als in anderen Bundesgebieten.
Seit der Wende gibt es in Ost-Berlin eine Menge erfreulicher Initiativen, die aber auf eine relativ geringe Kaufkraft treffen.
In West-Berlin arbeiten Weltläden zum Teil seit den 70er Jahren an den gleichen Standorten und werden von der Öffentlichkeit seither nur wenig wahrgenommen. Die Aufgabe der Regionalstelle liegt darin, diese Läden zu einem Umzug in bessere Lagen zu motivieren und Eintrittsbarrieren zu senken.

Aktionsgruppen

Neben den Weltläden sind die sogenannten Aktionsgruppen von besonderer strategischer Bedeutung. Sie verkaufen meist in Kirchengemeinden nach dem Gottesdienst oder aus dem Gemeindebüro heraus fair gehandelte Produkte. Die Zahl der Aktionsgruppen liegt im Berliner Stadtgebiet bei mindestens achtzig, in Brandenburg bei ca. dreißig.

Aktionsgruppen sind potentielle Weltläden, d.h. diese Gruppen werden beratend unterstützt, aber auch mit Warenkrediten und verschiedenen Marketingmaßnahmen bei einer Weltladengründung.

Supermärkte

Was die Supermärkte angeht, so ist die gepa vor allem in 12 Karstadt/Hertie/Wertheim-Häusern präsent, z. B. im KADEWE, dazu in Kaisers Verbraucher- und Supermärkten und in Kaufland SB-Warenhäusern. Der gepa-Umsatz im Lebensmitteleinzelhandel ist allerdings mit etwa 200 000 Mark in Berlin sehr klein. (Zum Vergleich: Allein mit der Edeka Baden-Württemberg 1 Million) Eine Ursache ist unter anderem die besondere Situation in Berlin: Viele Märkte haben dort nur eine Verkaufsfläche von 600m2, das heißt zu wenig Platz für ein Spartensortiment.

Großverbraucher

Großverbraucher: Auch hier macht sich die wirtschaftlich schwierige Situation von Berlin (z. B. auch bei den Kirchen) bemerkbar. Einige prominente Abnehmer gehen allerdings mit gutem Beispiel voran: Neben dem Schloss Bellevue wird auch im Büro von Umweltminister Jürgen Trittin fair gehandelter gepa-Kaffee getrunken.



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