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Presse-Stelle:  Umweltstiftung WWF - Deutschland, D-60591 Frankfurt
Rubrik:Politik    Datum: 28.01.2000
Bundestag beraet ueber hormonelle Schadstoffe
WWF: Gifte wie TBT duerfen Menschen nicht laenger gefaehrden
Der Bundestag beraet ueber einen Beschluss der EU-Kommission zum Umgang mit hormonellen Schadstoffen. Dieser sieht eine bessere Kontrolle fuer diese Stoffe vor, um gegebenenfalls diejenigen verbieten zu koennen, die Schaeden an Mensch und Naturverursachen. Der Beschluss weist jedoch erhebliche Maengel auf, da er weder die Schadstoffe konkret benennt noch notwendige Anwendungsverbote fuer die gefaehrlichsten Substanzen vorsieht: "Angesichts der kuerzlich bekannt gewordenen gesundheitlichen Bedrohung der Menschen durch das Gift TBT ist es unverantwortlich, dass der EU-Beschluss die Stoffe nicht namentlich auffuehrt. Dabeigibt es ueber 500 Chemikalien, die im Verdacht stehen, hormonell wirksam zu sein", kritisierte Patricia Cameron, Chemieexpertindes WWF.

Der WWF fordert den Bundestag auf, dem EU-Beschluss nicht nur zuzustimmen, sondern die Chemikalien konkret zu benennen und eine Strategie fuer den Umgang mit ihnen zu entwickeln. Fuer die bekannten hormonellen Schadstoffe wie TBT, bromierte Flammschutzmittel (in Textilien und Elektronikartikeln), Phthalate (Weichmacher in Kunststoffprodukten) sowie Alkylphenole (Industriereiniger) muessen nwendungsverbote beschlossen werden.

Diese Schadstoffe koennen bereits in geringsten Konzentrationen in das Hormonsystem von Ungeborenen und Kleinkindern eingreifen und dort nicht nur schwere Schaeden der spaeteren Fortpflanzungsfaehigkeit hervorrufen, sondern auch ueber Stoerungen des Zentralnervensystems zu spaeteren Verhaltensveraenderungen und Intelligenzverminderung fuehren. Besonders gefaehrlich ist die gleichzeitige Einwirkung eines ganzen "Hormoncocktails" auf Natur und Mensch, dessen Einzeleffekte sich entsprechend addieren und somit trotz einzelner geringer Konzentrationen zu einer gefaehrlichen Gesamtmenge fuehren koennen.

Fuer weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
WWF-Fachbereich Meere und Kuesten
Patricia Cameron, Tel. 0421-658 46 16, 0171-34 26 928
Dr. Sabine Otto, Tel. 042-6584615

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Weitere Informationen unter www.wwf.de




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