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| ECO-News - die grüne Presseagentur |
Presse-Stelle: | David gegen Goliath e.V., D-80331 München |
Rubrik: | Soziales u. Gesellschaft Datum: 03.02.2004 |
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Posthume Verleihung der Ehrenbürgerschaft |
der Stadt München an die Weiße Rose / Geschwister Scholl? |
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Bernhard Fricke: "Manch einer erinnert sich vielleicht noch daran, dass ich diesbezüglich 1993 einen Antrag gestellt hatte, der Weißen Rose, insbesondere den Geschwistern Scholl, die Ehrenbürgerschaft der Landeshauptstadt München als höchste städtische Auszeichnung zu verleihen. Dieser Antrag wurde seinerzeit mit der mich zu keinem Zeitpunkt überzeugenden Begründung abgelehnt, dass diese Auszeichnung nur an lebende Persönlichkeiten verliehen werden könne. Ich habe diesen Vorgang innerlich nie abgeschlossen und geistig auf "Wiedervorlage" zu gegebener Zeit gelegt.
Als ich vor einigen Wochen zufällig in der Zeitung eine Notiz über die posthume Verleihung der Ehrenbürgerschaft an Willi Graf in Saarbrücken las, nahm ich diese Information hellwach und freudig zur Kenntnis. Wenig später war dann auch noch von der posthumen Verleihung der Ehrenbürgerschaft an Widerstandskämpfer in Penzberg zu lesen. Im Zusammenhang mit den jährlichen Gedenkfeierlichkeiten für die Geschwister Scholl habe ich dann die Unterlagen bei der Landeshauptstadt Saarbrücken angefordert, die ich vor wenigen Tagen erhalten habe. Ich finde sie deshalb sehr aufschlußreich, weil sie einen bürokratisch gangbaren Weg zur Verleihung der posthumen Ehrenbürgerschaft aufzeigen, der auch in München ohne weiteres beschritten werden kann.
Wenn die Ehrenbürgerschaft die höchste städtische Auszeichnung ist, dann haben sie in ganz besonderer Weise die Mitglieder der Weißen Rose, speziell die Geschwister Scholl, verdient, die in finstersten Zeiten auch die Ehre der Landeshauptstadt München als damaliger "Hauptstadt der Bewegung", und damit Zentrum der Nazi-Verbrechen, gerettet haben. Da ich weiß, wie sehr dieses Thema vielen Bürgern aus eigener persönlicher und politischer Geschichte am Herzen liegt, bin ich sicher, dass konstruktive Wege zur Realisierung gefunden werden."
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