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 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  Dr. Franz Alt Journalist, D-76530 Baden-Baden
Rubrik:Essen u. Trinken    Datum: 18.01.2004
Biofleisch und Biomilch: mehr produziert, aber weniger verkauft
Biomilch und Biofleisch gibt es zur Zeit im Überfluss. Die BSE-Krise vor drei Jahren hatte viele Bauern zum umstellen auf "Bio" veranlasst. Aber die Verbraucher haben die Krise schnell vergessen und sind wieder auf konventionelle Produkte umgestiegen. Macht BSE vergesslich?

Etwa vier Prozent der gesamten deutschen Milchproduktion wird ökologisch erzeugt, kommt also von Biobauern, aber nur drei Prozent wird nachgefragt. Folge: Etwa ein Drittel aller Ökomilch muss als ganz normale Milch, und damit wesentlich billiger, verkauft werden. Die etwa sechs Cent, die ein Biobauer für Ökomilch mehr erhält, entfallen.

Im Laden ist der Unterschied zwischen normaler Milch und Biomilch freilich entschieden höher: 58 Cent für normale und 97 Cent für Biomilch muss zur Zeit bezahlt werden. An diesem Beispiel wird deutlich: Verbraucher entscheiden über die Agrarwende. Der gute Wille von Renate Künast allein reicht eben nicht.

Etwas komplizierter ist die Sache beim Biofleisch. Auch wird zur Zeit mehr produziert als gekauft. Das war vor drei Jahren noch umgekehrt. Aber es stimmt nicht, wenn die meisten Journalisten immer wieder behaupten, dass die Verbraucher wieder in ihre alten Gewohnheiten zurück gefallen seien. Die nachhaltigste Wirkung der BSE-Krise ist die Tatsache, dass sich nach BSE in Deutschland die Zahl der Vegetarier von etwa zweieinhalb Millionen auf heute 5 Millionen verdoppelt hat. Der eigentliche und nachhaltigste Umstieg beim Fleisch war nicht von konventionell auf bio und wieder zurück auf konventionell, sondern ganz weg vom Fleisch auf vegetarisch. In Deutschland werden heute über 500.000 Hektar Fläche ökologisch bewirtschaftet, knapp vier Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche.


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