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Presse-Stelle:  Bund der Energieverbraucher e.V., D-53619 Rheinbreitbach
Rubrik:Energie    Datum: 19.01.2004
Subventions-Debatte: Wind billiger als Kohle
Strom aus Windkraft ist inzwischen billiger als Strom aus deutscher Steinkohle.
Das wird deutlich, wenn man die Kohlesubventionen einmal auf die Kilowattstunde Strom herunter bricht: Im vergangenen Jahr wurde die Steinkohle in Deutschland vom Staat mit 3,3 Milliarden Euro alimentiert. Bei einer Jahresfördermenge von 26,3 Millionen Tonnen sind das 12,5 Cent pro Kilogramm. Da aus einem Kilogramm Kohle in den bestehenden Kraftwerken im Mittel exakt drei Kilowattstunden Strom gewonnen werden können (bei einem mittleren Wirkungsgrad von 37 Prozent), entfällt auf jede Kilowattstunde eine Subvention von 4,2 Cent.

Das heißt natürlich nicht, dass Kohlestrom nur 4,2 Cent kostet. Vielmehr muss dieser Betrag aufgewendet werden, um die Stromkosten auf Marktpreisniveau herunter zu schrauben - und das liegt inzwischen im Mittel bei knapp 4 Cent.

Die Summe von Marktpreis und Subventionsbetrag ergibt nun den Preis einer Kilowattstunde Steinkohlestrom aus deutschen Landen: rund 8 Cent.

Im Vergleich dazu sind einige erneuerbare Energien schon billiger. Moderne Windkraftanlagen erzeugen - über ihren Betriebszeitraum von 20 Jahren gerechnet - die Kilowattstunde für 7 bis 8 Cent. Bei kleinen Wasserkraftanlagen liegt der kostendeckende Satz laut Erneuerbare Energien-Gesetz (EEG) bei maximal 7,67 Cent.

Der Preisvorteil der regenerativen Energien wird in den kommenden Jahren zunehmen. Denn im Jahre 2012 soll - so der Beschluss der Bundesregierung - die Steinkohle noch immer mit 1,83 Milliarden Euro subventioniert werden, was bei anvisierten 16 Millionen Tonnen einen Zuschuss von 11,2 Cent je Kilogramm entspricht. Verglichen mit heute ist das - je Kilo gerechnet - ein Rückgang der Kohlesubventionen von gerade einem Prozent jährlich. Für Windkraftanlagen hingegen wird die Vergütung laut EEG um zwei Prozent jährlich sinken.

Bernward Janzing


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