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![]() Mit Hilfe einer unterzeichneten Selbstverpflichtungserklärung (vom 7.1.2004) versuchen 21 Betriebe aus Ackerbau und Tierhaltung sich vor einer Kontaminierung mit gentechnisch veränderten Organismen wirkungsvoll zu schützen. So wird zukünftig ein zusammenhängendes Gebiet von ca. 50.000 Hektar mit 12.500 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche, die von ausgedehnten Wald- und Wasserflächen umgeben sind, in den Landkreisen Uckermark und Barnim gentechnikfrei gehalten. Die Tier- und Pflanzenwelt in der Uckermark, einer der schönsten Regionen Deutschlands, soll bewahrt werden. "Wir haben die Aufgabe, Gebiete mit europäischem Schutzstatus wie Flora-Fauna-Habitate oder EU-Vogelschutzgebiete zu erhalten. Deshalb begrüße ich die Selbstverpflichtung der Landwirte und hoffe, dass dies ein Beipsiel ist auch für die Landnutzer in den Biosphärenreservaten Spreewald und Flusslandschaft Elbe-Brandenburg", erklärt Axel Vogel, Direktor der brandenburgischen Landesanstalt für Großschutzgebiete. Es besteht ein Gefährdungspotenzial gentechnisch veränderter Pflanzen für die Artenvielfalt, so der Präsident des Bundesamtes für Naturschutz (BfN), Prof. Dr. Hartmut Vogtmann. Insbesondere in ökologisch wertvollen Gebieten, wie dem Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin, sollte daher zur Vermeidung des Risikos von Schäden in der Flora und Fauna auf den Anbau von GVO verzichtet werden. Erst jüngst wies eine langjährige britische Studie einen Zusammenhang zwischen dem Anbau von genmanipulierten Zuckerrüben und Raps und einem Rückgang der Artenvielfalt nach. Auch knüpfen viele Landwirte Hoffnungen an die positiven wirtschaftlichen Effekte der Brandenburger Initiative. "Die Absatzchancen für garantiert gentechnikfreie Produkte werden zukünftig als sehr gut prognostiziert", bekräftigt Dr. Guido Nischwitz vom unabhängigen Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW). "Gleichzeitig erfährt die Uckermark einen starken Imagegewinn". Hintergrund ist die nach wie vor ablehnende Haltung der Verbraucher gegenüber gentechnisch veränderten Lebensmitteln. Das IÖW unterstützt und berät die vor zwei Jahren ins Leben gerufene Initiative. Dies geschieht im Auftrag des Ministeriums für Landwirtschaft, Umweltschutz und Raumordnung des Landes Brandenburg (MLUR) und des Bundesamtes für Naturschutz (BfN). Überprüft werden soll die generelle Machbarkeit von GVO-freien Regionen. Darüber hinaus sollen Vorschläge für die Übertragbarkeit auf ganz Deutschland erarbeitet werden, damit möglichst viele gentechnikfreie Regionen mit klaren Rahmenbedingungen entstehen können. Besonderes Augenmerk seitens das BfN wird daher auf den bundesweiten Modellcharakter des Projektes gelegt. Internationale Erfahrungen zeigen, dass die Ausweisung von gentechnikfreien Regionen eine wichtige Voraussetzung für den Erhalt einer gentechnikfreien Landwirtschaft ist. Ohne ausreichend große Pufferzonen und die Errichtung GVO-freier Gebiete wird der Auskreuzung transgener Pflanzen wenig entgegenzusetzen sein. In Mexiko und Kanada bereiten die unkontrollierten Auskreuzungen von Gen-Mais und Gen-Raps besonders große Probleme. Die Beispiele zeigen, dass möglichst große zusammenhängende Gebiete notwendig sind, um Verunreinigungen zu verhindern. Die wirtschaftliche Existenz sowohl der biologischen wie auch konventionellen Landwirtschaft wird davon abhängen, inwieweit geeignete Maßnahmen ergriffen werden, um Auskreuzungen zu unterbinden. Alle Beteiligten der "Gentechnikfreien Region Schorfheide-Chorin" fordern daher nachdrücklich die Politik auf, niedrige Schwellenwerte für den GVO-Anteil von Saatgut festzulegen. "Die Hersteller von Saatgut und Futtermitteln müssen auch den konventionell wirtschaftenden Betrieben umgehend gentechnikfreie Produkte anbieten" mit dieser Forderung brachte Dietrich von Wedel, Landwirt und Mitunterzeichner, eine der wichtigsten Hemmnisse für eine erfolgreiche Gentechnikfreiheit auf den Punkt. Quellen: Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) Gut Wilmersdorf GbR Heiner Petersen Landesanstalt für Großschutzgebiete Rudi Vögel
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