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Presse-Stelle:  Bund der Energieverbraucher e.V., D-53619 Rheinbreitbach
Rubrik:Energie    Datum: 13.01.2004
Freiberg - Deutschlands Solarhauptstadt
Nicht Freiburg, sondern Freiberg ist Deutschlands Solarhauptstadt. Diesen Eindruck vermittelt ein Besuch in der sächsischen Kleinstadt am Rande des Erzgebirges.
Die Region Freiberg ist für die weitere Entwicklung der Solarindustrie in Deutschland richtungsweisend. Die Bedeutung Freibergs ist eine Kombination aus geballter Siliziumindustrie von weltweitem Rang sowie die innovative Fertigung dachintegrierter thermischer Großanlagen. Hinzu kommt die renommierte Bergakademie Freiberg, deren Forschung die Industrie aktiv unterstützt. Auch das Marketing solarer Großanlagen mit dem Schlachtruf "Solardach statt Dachziegel" hat bundesweit Verbreitung und Bedeutung erlangt. Die Freiberger Solartage lösen Impulse aus, die weit über die Region hinausgehen.

"Freiberg definiert sich selbst auch als Solarstadt" fasst Oberbürgermeisterin Uta Rentsch die Unterstützung der Stadt für die Solarenergie zusammen.

Von Spurenmetallen zu Siliziumkristallen

Alles fing an mit dem Ende des volkseigenen Betriebs Spurenmetalle, der von der Treuhand aufgelöst wurde. Die Nachfolge traten drei Unternehmen der Siliziumindustrie an, die Bayer Solar GmbH, die Wacker Siltronic AG und die Freiberger Compound Materials. Die beiden letztgenannten Firmen fertigen Silizium und Galliumarsenid-Scheiben für die Halbleiterindustrie.

Die Bayer AG trennte sich Ende 2000 von ihren Solaraktivitäten, welche von der Bonner Solar World AG übernommen wurden. Nach ihrer Umbenennung in Deutsche Solar AG verfügt die Firma heute über Waferfertigungskapazitäten von 120 MW. Hiervon werden 30 MW am Standort in zwei neugegründeten Tochtergesellschaften zu Solarzellen- und Modulen verarbeitet.

Mit den Töcherfirmen hat man die komplette Herstellungskette von Rohsilizium bis zu fertigen Solarmodulen in Freiberg auf der grünen Wiese entstehen lassen. Die Produktionsanlagen sind neu entstanden und haben modernsten industriellen Standard, voll automatisiert. 450 Mitarbeiter werden am Standort heute beschäftigt. Zum Vergleich: 2003 wurden bundesweit PV-Anlagen mit einer Kapazität von 125 MW installiert.

Eng verwoben mit der Industrie sind die Forschungsaktivitäten der TU Bergakademie, insbesondere das Institut für experimentelle Physik. Die Wirkungsgrade der polykristallinen Module stieg in den vergangenen Jahren von 12 auf 18 Prozent an (http://www.exphys.tu-freiberg.de/ ).

Es ist wohl kein Zufall, dass auch der Kollektorhersteller Buschbeck und Timo Leukefeld mit seiner Firma Solifer in der Region Freiberg zuhause sind.

Solardach statt Dachziegel

Das Konzept der solaren Großanlagen hat sich von Freiberg ausgehend allmählich in ganz Deutschland durchgesetzt. Das Motto "Solardach statt Dachziegel" will das ganze Dach zu einer Solaranlage machen, um die dort auftreffende Solarenergie nicht zu verschenken. Statt zehn Prozent solaren Deckungsanteil für solare Warmwasserbereitung will man auch die Heizung in der Übergangszeit solar unterstützen. Durch große Kollektorflächen erzeugt die Sonne 50 Prozent des gesamten Wärmebedarfs des Gebäudes.

Dieser Durchbruch für großen Solaranlagen wurde ermöglicht durch eine sehr günstige Fertigung von großflächig dichten und leicht zu montierenden Kollektorflächen durch die Firma Buschbeck in der Nähe von Freiberg. Der Solarpionier Timo Leukefeld, Solarpreisträger 2001, hat diese Idee bundesweit verbreitet. Seine Firma Solifer hat alleine im Jahr 2003 6.000 Quadratmeter Kollektorfläche montiert. Klar, dass die kleine Firma ihre Mitarbeiter auch am wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens beteiligt und dass die Firmenautos aus dem firmeneigenen Pflanzenölbehälter betankt werden.



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