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Presse-Stelle:  Bündnis 90/ Die Grünen Bundesvorstand, D-10115 Berlin
Rubrik:Familie, Reise, Erholung    Datum: 03.12.2003
Reisen ohne Handicap - Tourismus wirklich für Alle?
Zur heutigen Tagung der Bundestagsfraktion "Reisen ohne Handicap - Tourismus wirklich für Alle?", die anlässlich des Welttages der Behinderten veranstaltet wird, erklärt Undine Kurth, tourismuspolitische Sprecherin:

Das Europäische Jahr der Menschen mit Behinderungen (EJMB) 2003 war für uns Anlass, die Bemühungen um einen barrierefreien Tourismus in Deutschland zu verstärken. Menschen mit Behinderungen oder Einschränkung der Mobilität wollen und sollen - wie alle Touristinnen und Touristen - über Ort, Zeit und Gestaltung ihres Urlaubs selbst entscheiden können. Entsprechende touristische Angebote sind hierzu die Voraussetzung.

Barrierefreiheit geht deshalb weit über den reinen Baubereich hinaus. Sie umfasst auch die Verkehrs- und Kommunikationsmittel, die Dienstleistungen und alle Produkte und Konsumgüter von der Speisekarte über den Videorecorder bis zum Internet.

Barrierefreiheit ist ein zukunftsfähiges Qualitätsmerkmal. Es stärkt die Wettbewerbsfähigkeit, wenn touristische Angebote an die Bedürfnisse behinderter bzw. mobilitätseingeschränkter Reisender angepasst werden. Barrierefreiheit und Gewinnorientierung sind keine Gegensätze.

Viele wissenschaftliche Erkenntnisse über das Freizeitverhalten von behinderten Menschen und ihre besonderen Bedürfnisse stehen uns heute zur Verfügung. Jetzt müssen sich die Kräfte auf die Lösung der bekannten Probleme und den Abbau von Barrierenim weitesten Sinne konzentrieren.

Für uns sind folgende Punkte von zentraler Bedeutung:
  • eine bessere Koordinierung und Netzwerke, um die gesamte Leistungskette mehr und mehr barrierefrei zu gestalten, ein Hotel muss mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sein und Freizeitaktivitäten müssen entfaltet werden;
  • mehr Investitionen in neue touristische Anlagen, wobei die Bauherren die Bedürfnisse der Behinderten zu berücksichtigen haben;
  • Abbau von Vorurteilen gegenüber diesem Personenkreis in unserer Gesellschaft durch mehr gute Beispiele des Miteinanders und der Integration.
  • eine Aus- und Weiterbildung, die den richtigen Umgang mit behinderten und älteren Menschen lehrt und sich auf ein pragmatisches und kreatives Handeln vor Ort orientiert;
Dazu wird die Bundesregierung mit der Fortsetzung des schon begonnenen Dialogs mit Bundesländern, Verbänden und Tourismuswirtschaft, mit der Sensibilisierung der breiten Öffentlichkeit für die Thematik in entsprechenden Veranstaltungen und mit der Unterstützung von Verbänden und Tourismuswirtschaft bei der Verbesserung des barrierefreien Reisens im Rahmen ihrer Möglichkeiten gern beitragen.



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