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Presse-Stelle:  PROVIEH Verein gegen tierquälerische Massentierhaltung e.V., D-24226 Heikendorf
Rubrik:Tierschutz    Datum: 28.11.2003
Katastrophale Niederlage für Millionen von Nutztieren
Bundesrat beschließt Aufweichung des Verbotes der Käfighaltung von Legehennen
Hamburg / Heikendorf, 28. November 2003 - Mit Bestürzung und Verärgerung reagieren die Tierschutzorganisationen VIER PFOTEN e.V. und PROVIEH - Verein gegen tierquälerische Massentierhaltung e.V. auf den heutigen Bundesratsbeschluss, der das Verbot der Käfighaltung von Legehennen ab 2007 aushebeln soll. Auf Antrag Niedersachsens wurde die Mindesthöhe von zwei Metern für Käfige gestrichen. Damit ist den ausgestalteten Käfigen der Weg geebnet, deren Höhe von rund 45 Zentimetern den Hennen kein artgerechtes Leben ermöglicht. Darüber hinaus wurde auf Antrag von Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen der Ausstieg aus herkömmlichen Käfigsystemen an die Einführung eines Prüfverfahrens für Haltungssysteme gekoppelt. Damit wäre nicht absehbar, wann der ursprünglich für Anfang 2007 vorgesehene Ausstieg aus der herkömmlichen Käfighaltung erfolgen kann.

Für diesen eklatanten Rückschritt im Tierschutz hat die Mehrheit der Länder gestimmt. "Offensichtlich ist diesen Ministerpräsidenten das Einvernehmen mit der Eierlobby wichtiger als das Wohl der Hennen und der Wille vieler Bürgerinnen und Bürger", kritisieren Sandra Gulla, Vorsitzende von PROVIEH, und Dr. Marlene Wartenberg, Vorsitzende von VIER PFOTEN. Rund 95 Prozent der Deutschen lehnen die Käfighaltung ab. Allein über die gemeinsame Website von VIER PFOTEN und PROVIEH "www.Hennen-in-Not.de" wurden in nur zwei Wochen über 53.000 Protestmails an die Ministerpräsidenten versandt. "Diese Beteiligung zeigt, wie sehr das Leid der Hennen im Käfig die Menschen berührt", so Dr. Marlene Wartenberg und Sandra Gulla. "Offenbar wird dies aber von der Politik ignoriert."

Nach der Niederlage für den Tierschutz richten sich die Hoffnungen nun auf Verbraucherschutzministerin Renate Künast. Sie betonte direkt nach der Bundesratssitzung, am 28. November, sie werde am Ausstiegstermin 2007 für Käfighaltung festhalten und dem Bundesratsbeschluss nicht folgen.

"Eine Schlüsselfunktion kommt den Verbraucherinnen und Verbrauchern zu. Sie sind nun aufgefordert über ihr Kaufverhalten gegen die Eierlobby zu stimmen, indem sie ausschließlich Eier aus biologischer Erzeugung und aus Freilandhaltung kaufen", meinen die Vorsitzenden von PROVIEH und VIER PFOTEN abschließend. "Ab 2004 müssen EU-weit auch Käfigeier eindeutig und verbindlich kennzeichnet werden. Wir gehen davon aus, dass diese Maßnahme zu einer weiteren Steigerung des Marktanteils von Eiern aus alternativen Haltungssystemen führen wird."

Hintergründe und Infos zur Protestaktion unter www.Hennen-in-Not.de

Weitere Informationen bei

VIER PFOTEN: Beate Schüler, Tel. 040 / 399249-31

PROVIEH: Regina Jaeger, Tel. 0431 / 24828-13



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