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Presse-Stelle:  UmweltBank AG, D-90489 Nürnberg
Rubrik:Energie    Datum: 27.10.2003
Windkraft auf der Überholspur?
Nürnberg, 27. Oktober 2003 - In der November-Ausgabe der Zeitschrift "Bank & Umwelt" diskutieren Umweltminister Jürgen Trittin und UmweltBank-Vorstand Horst P. Popp über die Chancen erneuerbarer Energien, insbesondere der Windkraft, und die Folgen der Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes für Anleger.

Im Gespräch mit UmweltBank-Vorstand Horst P. Popp bestätigte Umweltminister Jürgen Trittin das Regierungsziel, bis 2050 mindestens die Hälfte des Primärenergieverbrauchs aus regenerativen Quellen zu erzeugen. Der Minister sprach sich dafür aus, für 2020 eine Zwischenmarke von 20 Prozent zu setzen.

Horst P. Popp begrüßte dieses Ziel, forderte aber von der Politik mehr Klarheit, vor allem eine rasche Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG), um die bereits erreichten positiven Effekte aus dem EEG nicht wieder verpuffen zu lassen. "Viele Anleger sind durch die Debatte um das EEG verunsichert. Auch junge Unternehmen aus der Branche leiden darunter, dass sich die Novellierung des EEG hinzieht", fasst Popp die Erfahrungen aus dem täglichen Bankgeschäft zusammen.

Umweltminister Trittin bezeichnete die Befürchtungen der Windbranche bezüglich der EEG-Novelle als unbegründet. Für Windparks, die noch vor der Novellierung des EEG - voraussichtlich in der ersten Hälfte des Jahres 2004 - ans Netz gingen, gelte der verfassungsrechtlich garantierte Bestandsschutz.

Einig waren sich beide darin, dass die erneuerbaren Energien nach vorne gebracht werden müssen. UmweltBank-Vorstand Popp hob hervor, dass die Branche als Wirtschaftsfaktor bereits heute nicht mehr wegzudenken sei. Gerade für junge Leute gebe es dort Perspektiven. Es gehe darum, langfristig zu denken und heute schon umweltfreundliche Nachfolgekraftwerke für die bestehenden Stein- und Braunkohlekraftwerke zu fördern, die in zehn bis zwanzig Jahren ausgedient hätten. Die Forschung im Bereich der erneuerbaren Energien habe riesigen Nachholbedarf.

Jürgen Trittin betonte die Bedeutung aller regenerativer Energieträger: Wind, Wasser, Sonne, Biomasse und Erdwärme. "Was den Ausbau betrifft, wird vermutlich die Windkraft allen voran sein, mit der Nutzung der restlichen Kapazitäten im Binnenland, mit der Nachrüstung durch moderne Aggregate und mit dem Ausbau der Windkraft auf hoher See", sagte der Umweltminister.
"Zur zweitwichtigsten Sparte dürfte sich in den nächsten beiden Dekaden die Biomasse entwickeln. Erneuerbare Energien werden eine der wichtigsten Branchen sein, die Schwung in den Arbeitsmarkt bringen." Dazu verwies er auf eine Studie des Umweltbundesamtes, nach der in der Energie- und Bauwirtschaft in den nächsten Jahrzehnten rund eine halbe Million neuer Arbeitsplätze entstehen können.

Das Argument, dass Windstrom zu unregelmäßig produziert werde und bei Flaute konventionelle Kraftwerke einspringen müssten, entkräftete Umweltminister Trittin. Die Bereithaltung von Reserveanlagen sei nicht allein ein Problem der Windenergienutzung. Das habe gerade dieser Sommer gezeigt, in dem etliche konventionelle Anlagen wegen Kühlwassermangels gedrosselt oder abgeschaltet werden mussten.

Mit Investitionsvorschlägen für Privatanleger hielt sich der Politiker allerdings zurück und verwies auf die Banker als Experten.

Die 1997 gegründete UmweltBank AG hat sich auf die Finanzierung von Umweltprojekten in Deutschland spezialisiert und bietet ihren mittlerweile 34.000 Kunden und Kundinnen aus dem gesamten Bundesgebiet ausschließlich ethisch-ökologische Geldanlagen vom klassischen Sparbuch bis zu Umweltaktien und - fonds, Versicherungen und geschlossenen Windfonds an.

Die aktuelle Ausgabe von "Bank & Umwelt" steht ab 27. Oktober 2003 im Internet unter www.umweltbank.de. Die Printversion erscheint am 5. November 2003.

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