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Presse-Stelle:  Umweltstiftung WWF - Deutschland, D-60591 Frankfurt
Rubrik:Naturschutz    Datum: 08.11.1999
WWF: Piratenfischer bald gestoppt?

Antarktische Meereskonvention beschliesst Kontrolle der Faenge vom Schwarzen Seehecht im Suedpazifik

Bremen, 5.11.1999. Die Piratenfischerei auf den Schwarzen Seehecht hat dazu gefuehrt, dass diese Art vor der kommerziellen Ausrottung steht und dabei zusaetzlich Zehntausende von Albatrossen und Sturmvoegeln als Beifang getoetet werden. Die Kommission der Antarktischen Meereskonvention hat heute in Hobart (Australien) Massnahmen ergriffen, um die Piratenfischerei im suedlichen Pazifik zu stoppen: Die 23 Nationen (darunter auch Deutschland und die EU) haben beschlossen, eine verpflichtende Dokumentation ueber alle Faenge des Schwarzen Seehechts einzufuehren, um die Piratenfischerei zu unterbinden. Ab dem Jahr 2001 duerfen im Suedpazifik nur noch Schiffe mit einem Satelliten-Ueberwachungssystem fischen.


Der WWF begruesst die Entscheidung der Kommission als ersten Schritt um den Handel mit illegal gefischtem Schwarzen Seehecht zu beenden. "Das Abkommen muss aber sofort in die Praxis umgesetzt werden, und nicht erst 2001!" fordert WWF-Fischereiexperte Christian von Dorrien. Viele Schiffe sind sowieso schon mit einem Satelliten-Ueberwachungssystem ausgeruestet, das die Faenge kontrollieren koennte. Doch die internationalen Piratenschiffe schalten die Anlage entweder nicht ein, oder installieren sie erst gar nicht.

Illegale Faenge des Schwarzen Seehechts, der in Europa auch als Chilenischer Seebarsch vermarktet wird, uebersteigen die legalen Faenge bei weitem: Rund 10 000 Tonnen werden offiziell gefangen, vor allem von chilenischen und franzoesischen Fischern, die illegalen Faenge werden allerdings auf 70 000 bis 100 000 Tonnen geschaetzt und werden vor allem ueber Haefen in Afrika nach Asien Amerika und Europa verschifft. Zehntausende von Seevoegeln sterben als Beifang bei dieser Fischerei: Bis zu hundert Kilometer lange Fangleinen, versehen mit Tausenden von Haken und Koedern, werden ins Wasser geworfen. Beim Tauchen nach diesen Koedern bohren sich die Haken durch die Schnaebel der Voegel und die Tiere ertrinken qualvoll.

Der WWF fordert alle Staaten auf, keine Schiffe in ihre Haefen einfahren zu lassen, die keine Lizenz und kein Ueberwachungssystem haben. Schwarzer Seehecht, der nicht gemaess der Antarktischen Meereskonvention deklariert wurde, darf nicht importiert werden. "Nur so kann der gefaehrliche Raubbau gestoppt werden", sagte Christian von Dorrien.

Fuer Rueckfragen wenden Sie sich bitte an:
WWF-Fachbereich Meere und Kuesten
Christian von Dorrien, Tel: 0421-6584627
Heike Vesper, Tel: 0421-6584623

Weitere Informationen unter http://www.wwf.de




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