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Presse-Stelle:  Umweltstiftung WWF - Deutschland, D-60591 Frankfurt
Rubrik:Politik    Datum: 05.11.1999
Weltklimakonferenz Bonn: Taktieren behindert wichtige Schritte bei Klimaschutzvereinbarungen
WWF: Standfestigkeit der deutschen Regierung haelt jedoch Chancen offen
Bonn, 4. November 1999. Der WWF-Deutschland zieht zum Ende der Klimaschutzverhandlungen in Bonn eine gespaltene Bilanz. Das Taktieren von Staaten wie USA und Saudi Arabien sieht der WWF als einen der Hinderungsgruende fuer Fortschritte. Als eine grosse Chance fuer die weitere Ausgestaltung des Protokolls hingegen beurteilt der WWF die Standfestigkeit der Bundesregierung. Diese steht weiter zu ihrem Ziel, die Kohlendioxidemissionen in Deutschland bis zum Jahr 2005 um 25 % zu reduzieren. Grossbritannien unterstuetzt diese Haltung und steht zu seiner Selbstverpflichtung, die ebenfalls weit ueber die Vereinbarungen von Kioto hinausgeht. Auch die Forderung von Bundeskanzler Schroeder und Umweltminister Trittin, dass das Protokoll spaetestens 2002 in Kraft treten muesse, wird vom WWF als Erfolg gewertet. Weitere 60 Staaten hatten sich auf der Konferenz der deutschen Forderung angeschlossen. "Schroeder und Trittin haben ein wirksames Signal gegen neue Attacken der deutschen Industrie!
gesetzt, die in der juengsten Vergangenheit eine Aufweichung der deutschen Klimaziele erreichen wollte." sagte die Leiterin des WWF-Klimareferates, Regine Guenther.

Bei der Ausgestaltung des Protokolles sind auf der Bonner Konferenz keine greifbaren Ergebnisse erzielt worden. Der WWF kritisiert, dass sich die Teilnehmer nicht darauf verstaendigen konnten, das klimaschaedliche Kohlendioxid ueberwiegend im eigenen Land zu reduzieren. "Staaten wie die USA scheinen ihre Kraft darauf zu verwenden, sich ueber Freikauf und Aufschieben ihrer Massnahmen aus der Verantwortung zu stehlen. Die Klimaerwaermung und ihre dramatischen Folgen fuer kuenftige Generationen treten dabei mehr und mehr in den Hintergrund" sagte Regine Guenther.

Sie verurteilte die Forderung von Russland und den USA nach einem unbegrenzten Handel mit Emissionsrechten, den Vorschlag der USA, die Emissionskapazitaeten kommender Jahre schon jetzt auszuschoepfen und Reduktionen dafuer auf spaeter zu verschieben sowie Kanadas Vorstoss, Kernenergie in die Dritte Welt zu exportieren und damit Massnahmen im eigenen Land zu minimieren.

Weitere Informationen WWF-Deutschland: Regine Guenther, Leiterin Klima und Energie, 0170-341 30 96, Oliver Rapf, Klimareferent, 0170/476 56 64, Katrin Altmeyer, am 4.11.
Pressereferentin vor Ort 0171/625 78 12, Joern Ehlers, Pressestelle Frankfurt 069/79144-145

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