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Rubrik:Land und Gartenbau    Datum: 02.10.2003
Kein Gift im FSC-Wald
FSC-Zertifikat fuehrt zum Umdenken: Oekologische Alternativen statt Chemie bei der Bekaempfung von Borkenkaefern.

Noch immer werden in der Forstwirtschaft zur Bekaempfung von Insektenplagen Biozide eingesetzt. Waldbesitzer, die Ihren Wald nach den strengen Grundsaetzen des Forest Stewardship Council (FSC) bewirtschaften, duerfen jedoch keine chemischen Bekaempfungsmittel einsetzen. Einzige Ausnahme: wenn ein Biozideinsatz durch eine Behoerde angeordnet wird. Doch selbst in Schleswig Holstein, wo eine vor einigen Wochen erlassene behoerdliche Anordnung den Einsatz von Pestiziden ermoeglicht haette, wurde in den dortigen Forstaemtern auf den Einsatz von Gift verzichtet.

Nach Aussagen des Forstamtsleiters im Forstamt Bad Segeberg, einer besonders betroffenen Region Schleswig-Holsteins, hat nicht nur die konsequente Bekaempfung der Kaefer durch intensives Monitoring, schnelles Aufarbeiten der befallenen Baeume und deren Abtransport aus dem Wald fuer eine Begrenzung des Ausmasses gefuehrt. Vielmehr haben die Grundgedanken des FSC - einer wirtschaftlich tragfaehigen, sozial verantwortungsvollen und umweltgerechten Waldbewirtschaftung zu einem generellen Umdenken bei der Waldbewirtschaftung gefuehrt. So wurde nach alternativen Moeglichkeiten zur Eindaemmung der Massenvermehrung gesucht bevor an die chemische Keule gedacht wurde.

Innovatives Beispiel aus dem Sueden: Das Forstamt Schwaebisch Hall lagert das befallene Holz in sicherer Entfernung ausserhalb des Waldes (Trockenlagerplaetze), damit die ausfliegenden Kaefer nicht auf stehende Baeume uebergreifen koennen.

Waehrend in nicht FSC-zertifizierten Waeldern immer noch haeufig zur Giftmethode gegriffen wird, dokumentieren immer mehr Forstbetriebe mit FSC-Zertifikat, dass umweltfreundliche Alternativen der Waldbewirtschaftung moeglich sind. Es zeigt sich, wie wichtig das Ziel des FSC ist, artenreiche, naturnahe Mischbestaende, die weniger anfaellig fuer Kalamitaeten sind, durch eine oekologische und naturnahe Waldbewirtschaftung zu erzielen.

Nach den extrem heissen Sommermonaten und den gleichzeitig geringen Niederschlaegen kam es in vielen Waeldern Deutschlands zu starkem Trockenstress bei Baeumen. Die dadurch geschwaechten Nadelbaeume, insbesondere die Fichte, boten idealen Brutraum zur Vermehrung der von den Foerstern gefuerchteten Borkenkaefer. Die Kaefer werden von geschwaechten Baeumen angezogen, und koennen durch Bohrgaenge, die sie in die Rinde einfressen, den Saftstrom des Baumes zum erliegen und den Baum dadurch zum Absterben bringen. Bei einer Massenvermehrung, d.h. bei flaechigem und starkem Auftreten von Kaefern sind ganze Waldbestaende gefaehrdet. Die durch die Folgen des Sturmereignis Lothar im Jahr 2000 immer noch hohe Kaeferpopulation verschaerfte die Situation.


Rueckfragen und Informationen:
Kristin Vollmar, Geschaeftsstelle FSC Arbeitsgruppe Deutschland e.V.:
Tel: +49 (0) 761 / 696 64-50,
E-Mail: info@fsc-deutschland.de



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