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Presse-Stelle:  Dr. Franz Alt Journalist, D-76530 Baden-Baden
Rubrik:Land und Gartenbau    Datum: 25.08.2003
Hanf, Schilfgras und Sonnenblumen für Häuser, Autos und als Treibstoff
Aus Schilfgras Benzin und Wärme? Aus Hanf Baumaterialien und Textilien? Aus Sonnenblumen und Schmierstoffe und Autositze? Das alles ist keine Utopie, sondern realisierbare Vision, die zum Teil heute schon umgesetzt werden. Vor 10 Jahren wurden in Deutschland auf etwa 75.000 Hektar nachwachsende Rohstoffe für Industrieprodukte angebaut, heute sind es mehr als zehnmal so viel.

Im Jahr 2002 wurden allein auf 3.000 Hektar Ackerfläche Hanf angebaut. Bis 1996 war Hanfanbau verboten, den Hanf ist auch der Stoff, aus dem Kifferträume sind. Seither ist aber der Anbau von Hanf mit einem geringen Gehalt an berauschendem Tetrahydrocanuabinol (THC) erlaubt.

Hanf wurde jahrtausendelang als vielseitige Nutzpflanze angebaut. Aus der Saat kann Öl gewonnen werden, die Samen können gemahlen und verbacken werden. Aus den Fasern lassen sich Textilien oder auch Dämmstoffe im Hausbau oder Presseteile für Autos herstellen.

In Hessen wurden bisher nur 57 Hektar Hanffelder angepflanzt. Das soll sich ändern: Die Geschäftsführerin der regionalen Entwicklungsgruppe Kellerwald-Edersse, Lisa Küpper, sagte der Frankfurter Rundschau, dass nach einem erfolgreichen Testanbau nun ein 1.000 Hektar angebaut werden sollen. Das Nova-Institut in hat in einer Studie soeben aufgezeigt, dass in der deutschen Autoindustrie im Jahr 2002 bereits 2.200 Tonnen Hanf verarbeitet wurden, hauptsächlich für Tür- und Kofferraumauskleidungen. Das ist sieben mal mehr Hanfverwertung beim Auto als noch 1999. Tendenz stark steigend.

Auch beim Hausbau wird Hanf zunehmend als Baustoff verwendet. Das Bundesministerium für Landwirtschaft gibt Zuschüsse von 40 Euro pro Kubikmeter Dämmstoff, wenn nachwachsende Rohstoffe verwendet werden. Zur Energiegewinnung eignet sich Hanf weniger, dafür sind C 4-Schilfgräser attraktiver, sie bringen etwa dreimal mehr Biomasse als Hanf.


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