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Presse-Stelle:  Umweltbundesamt für Mensch und Umwelt, D-14193 Berlin
Rubrik:Verkehr    Datum: 18.08.2003
Mit Mobilitätsmanagement kommunale Verkehrsprobleme bewältigen
Umweltbundesamt veröffentlicht Broschüre und Checklisten für nachhaltigen Verkehr
Verkehrsprobleme werden in der Lokalpolitik stets kontrovers diskutiert. Eine solide Verkehrspolitik ist von entscheidender Bedeutung für die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger. Hier kann der Einsatz von Mobilitätsmanagern helfen, einen geordneten, kontinuierlichen Abstimmungs- und Entscheidungsprozeß mit allen Beteiligten, wie zum Beispiel aus Verwaltung und Politik, von Bauträgern, Verkehrsunternehmen sowie Interessenvertretungen zu fördern. Ein Mobilitätsmanagement macht es möglich, die verschiedenen Interessen der unterschiedlichen Verkehrsträger zu berücksichtigen und bestehende Konflikte zu mindern. Damit können Widersprüche zwischen Interessen, Zielen und Wirkungen kommunaler Verkehrsplanungen aufgegriffen werden. Wege hierfür sind in der Broschüre "Mobilitätsmanagement zur Bewältigung kommunaler Verkehrsprobleme" aufgezeigt. Im Auftrag des Umweltbundesamtes (UBA) - und durch das Bundesumweltministerium (BMU) finanziell unterstützt - erarbeitete ein Arbeitskreis der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen Strategien zu einer "bewussten" Mobilität und einem intelligenten Verkehrsmittel-Wahlverhalten.

Der Schadstoffausstoß pro Fahrzeug konnte zwar in den vergangenen Jahren deutlich verringert werden, doch klimaschädliche Treibhausgase und Verkehrslärm sind weiterhin ein ernst zu nehmendes Problem. Im Jahr 2002 fühlten sich zum Beispiel 65 Prozent der Bevölkerung in Deutschland von Lärm stark belästigt. Ein Mobilitätsmanagement soll das bestehende weitgehend unkoordinierte Nebeneinander - hier motorisierter Individualverkehr, dort Fußgänger-, Rad- und öffentlicher Verkehr - überwunden und eine in jeder Hinsicht integrierte Denk- und Handlungsweise fördern. Ziel ist die deutliche Reduzierung des motorisierten Straßenverkehrs, ohne die soziale, wirtschaftliche und kulturelle Funktion des Gemeinwesens zu gefährden. Dabei müssen die wechselseitigen Einflüsse bei der Verkehrsmittelwahl bewusst in das Gesamtmanagement der Mobilität eingebracht werden - mit klaren Zielen und ohne Scheuklappen.
Mobilitätsmanagement ist kein theoretisches Modell, sondern ein Verfahren zur effizienten und stadtverträglichen Lösung der Verkehrsaufgaben. Ob Neuordnung des Berufs- oder Tourismusverkehrs, Förderung des Fußgänger- und Fahrradverkehrs, Optimierung der ÖPNV-Angebote oder auch die Einrichtung einer Mobilitäts(-service-)zentrale: Mobilitätsmanagement kann zu konkreten, dauerhaft umwelt- und gesundheitserträglichen sowie finanzierbaren Lösungen beitragen.

Um die Ziele des Mobilitätsmanagements zu realisieren, ist es notwendig, die Aufgaben der Institutionen und Funktionsträger, die in Planungs- und Umsetzungsphasen integriert sind, zusammenzuführen und stärker als bisher zu koordinieren. Nur so werden sich die knapper gewordenen Ressourcen in Zukunft wirkungsvoller nutzen und die gesetzlichen Auflagen (zum Beispiel die Einhaltung der Luftqualitäts- und Umgebungslärmrichtlinie der EU) überhaupt bewältigen lassen.

Praxisgerecht besonders für mittlere und kleinere Gemeinden sind der Broschüre sechs Checklisten zu verschiedenen Handlungsfeldern des Mobilitätsmanagements beigefügt. Die Listen ermöglichen, das Mobilitätsmanagement in konkreten und überschaubaren Anwendungen schrittweise zu realisieren. Zudem erarbeitete der Arbeitskreis eine Checkliste, die dem Praktiker vor Ort Hilfestellung geben kann.

Die Broschüre "Mobilitätsmanagement zur Bewältigung kommunaler Verkehrsprobleme" ist im Umweltbundesamt erschienen, umfasst 82 Seiten.

Sie ist kostenfrei beim Umweltbundesamt, Zentraler Antwortdienst (ZAD), Postfach 33 00 22, 14191 Berlin; Fax: 030/ 89 03 - 29 12 erhältlich. Die Checklistensammlung steht auf der Internetseite des UBA: http://www.umweltbundesamt.de unter "Daten und Fakten" zur Verfügung.

Berlin, den 18.08.03


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