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Presse-Stelle:  Bündnis 90/ Die Grünen Bundesvorstand, D-10115 Berlin
Rubrik:Wirtschaft    Datum: 08.08.2003
Auch Forst- und Wasserwirtschaft müssen Konsequenzen aus der Dürrekatastrophe ziehen
Zur steigenden Waldbrandgefahr als Folge der diesjährigen Dürrekatastrophe erklärt Cornelia Behm, Mitglied im Ausschuss für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft:

Deutschland ist bisher trotz anhaltender Dürre von verheerenden Waldbränden verschont geblieben. Auftretende Brände konnten gelöscht werden, bevor sie sich zu einem Flächenbrand entwickelten. Dies zeigt, dass die Frühwarnsysteme (mit Waldbrandwarnstufen, Feuerwachttürmen und Satellitenüberwachung), aber auch die Brandbekämpfung durch die Feuerwehr in Deutschland funktionieren. Dennoch darf nicht versäumt werden, die Frühwarnsysteme noch weiter zu verbessern.

Es müssen nicht nur verstärkte Anstrengungen im Klimaschutz, aber auch langfristig angelegte Vorsorgemaßnahmen in der Wasser- und der Forstwirtschaft unternommen werden. Dies ist um so mehr nötig, als das Potsdam-Institut für Klimafolgeforschung z.B. für Brandenburg eine Abnahme der Niederschläge bis 2050 um ein Drittel prognostiziert.

Wir brauchen dringend ein Umdenken in der Wasserwirtschaft. Sie muss sich zukünftig mehr dem Wasserrückhalt in der Landschaft als der möglichst schnellen Ableitung von Wasser aus der Landschaft widmen - sowohl zur Vermeidung von Hochwasserkatastrophen als auch von Dürre. An dieser Stelle muss die Landwirtschaft umdenken, die bisher in den meisten Regionen ein großes Interesse an dieser Entwässerung hat. Es muss hinterfragt werden, ob es wirklich angebracht ist, ausgerechnet die Waldbesitzer zur Finanzierung der Wasser- und Bodenverbände und damit der Entwässerung der Landschaft heranzuziehen. Für die Wälder ist kaum Nutzen aus der Entwässerung zu erkennen, aber viel Schaden, wie die derzeitige Waldbrandgefahr zeigt.

Auch die Forstwirtschaft muss Konsequenzen ziehen. Sie muss noch stärker als bisher auf den Waldumbau - weg von reinen Nadelwäldern hin zu Laub- und Mischwäldern - setzen, denn naturnahe Mischwälder halten Wasser besser in der Landschaft als Nadelwälder. Zudem sind Nadelforste anfälliger für Waldbrände.



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