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Fachleute vom Umweltbundesamt (UBA) und dem Institut für Betriebstechnik und Bauforschung der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL), Braunschweig, legten anlässlich eines Expertengesprächs erstmals Vorschläge für einheitliche Prüfkriterien vor, die zeigen, wann eine schädliche Bodenveränderung vorliegt. Das UBA förderte das Projekt, weil bisher Fragen der Bodenverdichtung in der Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung (BBodSchV) nicht durch Prüfkriterien geregelt sind. Bodenverdichtung zeigt sich in einer Zu- oder Abnahme des Porenvolumens und der Zerstörung luft- und wasserführender Bodenporen durch Scherungs- und Quetschungsprozesse. Die Folgen sind Ertragsminderungen, ein Rückgang an Bodenfruchtbarkeit und der biologischen Aktivität im Boden. Verdichtete Böden tragen auch stärker durch Lachgas-, Methan- und weitere Kohlenwasserstoff-Emissionen zum Treibhauseffekt bei. Außerdem kann das Wasser bei heftigen Regenfällen nicht mehr ohne weiteres einsickern und fließt an der Oberfläche ab, wodurch das Erosionsrisiko steigt. Grund für die Sorge, das Bodengefüge könnte durch heutige leistungsstarke und häufig auch schwere Landmaschinen Schaden nehmen, geben Ergebnisse aus der Literatur, die im Einzelfall auf negative Auswirkungen mechanischer Bodenbelastungen auf das Bodengefüge hinweisen. Auch Waldböden können betroffen sein, falls die Holzernte mit schwerem Gerät vorgenommen wird. Bislang fehlte ein Modell zur Erkennung einer tatsächlichen Gefährdung der Bodenfunktionen durch Bodenverdichtungen, das alle wichtigen Kriterien - wie bodenbelastende Fahrzeugparameter, einen Algorithmus zum Berechnen des Bodendruckes, ein Verfahren zur Ableitung der bodentypischen Druckbelastbarkeit und eine Bewertung des Einflusses der Bodenfeuchte - integriert. Die derzeit diskutierten Modelle zum Bewerten der tatsächlichen Verdichtungsgefährdung im Unterboden müssen zunächst vervollständigt, Wirkungszusammenhänge analysiert und an repräsentativen Standorten bundesweit unter Feldbedingungen validiert werden. Mittels einer Stärken- / Schwächenanalyse wurden konkrete Vorschläge für verbesserte Prognosemodelle zu Schlüsselindikatoren erarbeitet. Die Ergebnisse des Forschungsprojektes werden im Herbst dieses Jahres veröffentlicht. Ansprechpartner für die Medien: Holger Böken, Tel.: 030/ 89 03 23 56. Berlin, den 05.08.2003 (2.940 Zeichen)
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